480 Laufbegeisterte in Hannberg auf der Piste

12.5.2017, 20:51 Uhr
480 Laufbegeisterte in Hannberg auf der Piste

© Hans von Draminski

Pater Peter Ssenkaayi aus der Diözese Masaka in Uganda ist glücklich. Und auch ein wenig stolz. "Die Zahl der Malariatoten ist massiv zurückgegangen, die Qualität unseres Wassers erheblich gestiegen. Das verdanken wir euch und dafür möchte ich von ganzem Herzen danken", sagt der afrikanische Geistliche und sieht sich mit leuchtenden Augen um: Der Hannberger Ortskern nahe der Wehrkirche ist fast schwarz von Menschen. Die meisten von ihnen tragen Startnummern, viele auch Sportkleidung.

Dabei wird hier keine Zeit gemessen. Geht es beim ersten "Lauf für Uganda" doch nicht um Sport-Höchstleistungen, sondern darum, Hannbergs Partner-Kirchengemeinde Busagula mit ihren rund 20 000 Einwohnern dabei zu helfen, ihren Bürgern ein menschenwürdiges Dasein aus eigener Kraft bieten zu können.

Mit den Spendengeldern werden unter anderem Brunnen gebohrt, Schulen gebaut und die Kaffeepflanzer angeleitet, ihren Ertrag zu erhöhen und so ihr Einkommen zu steigern, um sich selbst ernähren zu können. Profisportler sind es praktisch keine, die am Freitag für Uganda auf den Rundkurs um die Gemeinde gehen. "Hier starten Freizeitsportler und (Sport-) Vereinsmitglieder, die wirklich nur zugunsten der guten Sache mitmachen", weiß Lauflegende Helmut Rösch, der als Coach und moderierender Motivator dabei ist.

In Sachen Laufroute hatte das Landratsamt kurzfristig ein Veto eingelgt, als es um die Sperrung von Kreisstraßen für den Lauf ging. Die Benefizsprinter müssen sich mit Privatwegen zufrieden geben, was gleichwohl niemandem die gute Laune verhagelt. Nachdem auch das Wetter an Spätnachmittag und Abend mitspielt, überwiegen bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Laufes eindeutig Freude und Frohsinn. Und das quer durch alle Altersstufen: Beim Bambinilauf sind die Jüngsten erst drei, bei den Erwachsenen zählt die älteste Teilnehmerin 83 Lenze.

Sportarzt dabei

Der Sicherheit halber und um für alle Situationen gut vorbereitet zu sein, hat man als Sportarzt gleich einen einheimischen Mediziner verpflichtet: "Sollte jemand sich verletzen oder Kreislaufprobleme bekommen, bin ich zur Stelle", verspricht der Heßdorfer Dr. Hans-Peter Bayerschmidt. Der ist selber Läufer und hat unter anderem schon am "Herzoman" und verschiedenen anderen Marathon-veranstaltungen teilgenommen. Nachdem nicht auf Zeit gelaufen wird, erwartet Bayerschmidt gleichwohl keine Noteinsätze, zumindest nicht während der drei Läufe, in denen die Allerkleinsten, die Schüler und die Erwachsenen jeweils in einem eigenen Starterfeld auf die Piste gehen.

Organisator Stefan Reimann wirkt sichtlich zufrieden: "Gerechnet haben wir mit 100 bis 150 Teilnehmern, laut Auszählung unseres Kassenteams sind es aber über 480", erklärt Reimann, der Busagula und die dortigen Lebensumstände gut kennt: "Da gab es bis vor ein paar Jahren fast keine Infrastruktur", erklärt er dem Publikum im Hannberger Ortszentrum.

Stefan Reif war vor kurzem selbst in Uganda, um sich von den Fortschritten zu überzeugen, die inzwischen gemacht wurden. "Unsere Spenden kommen tatsächlich an und werden sinnvoll eingesetzt", berichtet Reif.

Beim "Lauf für Uganda" ziehen alle an einem Strang, die Gemeinde hilft ebenso in vielen Belangen mit, wie lokale und regionale Firmen und Vereine, von denen sich auch eine beachtliche Zahl an dem Lauf beteiligt und sportlich Kilometer um Kilometer abspult. Auch Adelsdorfer sind dabei.

Das letzte Wort bleibt Pater Peter Ssenkaayi, der von der regen Beteiligung und der Begeisterung der deutschen Freunde sichtbar überwältigt ist: "Nun liegt es an uns, unseren Part zu erfüllen und uns eures großen Engagements würdig zu erweisen", verspricht der Geistliche.

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