Acht Tore, 137 Strafminuten: Alligators boxen Buchloe nieder

29.1.2016, 22:27 Uhr
Acht Tore, 137 Strafminuten: Alligators boxen Buchloe nieder

© Foto: Edgar Pfrogner

Die Frage, ob Piranhas oder Alligatoren die bissigeren Wassertiere sind, konnte gestern Abend am Kieferndorfer Weg, bei der Zwischenrundenpartie des HEC gegen den ESV Buchloe klar beantwortet werden. Sowohl nach Strafen als auch nach Toren lagen die Alligators vor den Piranhas.

Auch wenn nur ein wirklich flinker Buchhalter, den Überblick über die Strafminuten behalten konnte, die das Schiedsrichtergespann Schmidt, Gast und Mehnert verhängten. Rekordverdächtige 37 Minuten Spielstrafen plus 50 Minuten Disziplinarstrafen für die Alligators standen am Ende auf dem Spielberichtsbogen, bei den Gästen waren es 30 plus 20.

Bestraft wurden unter anderem die Alligators Tratz und Lenk mit zwei Zehnminutenstrafen wegen Reklamierens, Lenk bekam später wegen übertriebener Härte noch eine Spieldauerstrafe aufgebrummt und auch für Tomas Urban und den Buchloer Timo Rauskolb war die Partie im letzten Drittel nach einer Keilerei und einer Zwei+Zwei+Zehn-Minutenstrafe vorzeitig beendet.

Und das war nur ein kleiner Auszug aus der Sündenkartei des gestrigen Abends. Sportlich gesehen war das Ziel der Höchstadt Alligators klar: Gegen den ESV Buchloe, in der Vorrunde nur auf Platz zehn der Tabelle, sollte mit zwei Siegen ein entscheidender Schritt in Richtung Playoff-Teilnahme gemacht werden. Zumal Buchloe vor der gestrigen Partie mit einem Punkt am Ende der Zwischenrunden-Tabelle stand – allerdings auch mit nur bislang zwei absolvierten Spielen.

Den ersten Teil des Planes haben die Alligators erfüllt, auch weil sie Buchloe gleich zu Beginn der Partie kalt erwischten. Nach zwei Minuten traf Kreuzer nach Vorlage von Urban schon zum 1:0. Mit der Führung im Rücken zogen die Alligators in Ruhe ihr Spiel auf, ließen sich auch in den ersten Unterzahl-Situationen nicht von den Buchloern Angriffen beeindrucken, zumal Schnierstein im Tor die eher harmlosen Schussversuche der Gäste ohne Probleme parierte.

Mit der zweiten Chance des Spiels erhöhten die Alligators durch Hiendlmeyer in der siebten Minute auf 2:0. Höchstadt konzentrierte sich im hitziger werdenden Spiel auf Konter, die Ryzuk, Kreuzer und Lenk aber nicht verwerten konnten. Kurz vor der Schlusssirene zum Ende des ersten Drittels konnte der HEC dann sein zweites Powerplay nutzen: Jun legte aus kurzer Distanz am Goalie vorbei ab auf Urban, der den Puck nur noch im leeren Tor unterbringen musste.

Der zweite Durchgang begann schon nach wenigen Sekunden wieder mit Nicklichkeiten und Rangeleien vor dem Höchstadter Tor. Die Buchloer waren mit einigem Biss aus der Kabine gekommen, immerhin hatten sie bereits um ihre Chance auf die Playoffs zu kämpfen. In der Defensive der Alligators taten sich nun dagegen einige Lücken auf, die Huhn in der 24. Minute nutzen konnte und den chancenlosen Schnierstein überwand.

Für eine kurze Phase verlor der HEC die Kontrolle über das Spiel. „Im zweiten Drittel sind wir nicht gut gelaufen“, sagte Spielertrainer Daniel Jun nach der Partie. Im letzten Durchgang war er es dann selbst, der in Überzahl nach 34 gespielten Sekunden mit einem trockenen Distanzschuss das 4:1 und damit die vorzeitige Entscheidung besorgte.

In der Folge überschlugen sich die Ereignisse: Nachdem Lenk den Puck nach 53 gespielten Minuten nur ins Außennetz gesetzt hatte, gerieten im Gegenzug Urban und der Buchloer Rauskolb aneinander, aus der Rangelei hätte sich fast eine Massenschlägerei entwickelt, nur mit Mühe konnte das Schiedsrichtergespann wieder für Ruhe sorgen.

Die folgende Überzahlsituation nutzen Kreuzer und Jun unbeeindruckt vom Chaos um sie herum, um innerhalb von einer Minute die Höchstadter Treffer fünf und sechs zu erzielen. Das Tor von Lerchner kurz vor Ende war Ergebniskosmetik.

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