Adelsdorf: Närrische Show zum Jubiläum

30.1.2018, 07:57 Uhr
Adelsdorf: Närrische Show zum Jubiläum

© Foto: Niko Spörlein

Hans Mönius und Ulla Möller waren damals schon aktiv bei der Sache, Mönius als ziemlich gewiefter und wortgewaltiger Moderator, Möller seit zwölf Jahren an seiner Seite als Co-Moderatorin. Seit der CSU-Ortsverband erkannt hat, dass der "Gulden-Saal" viel zu klein ist für diese Veranstaltung, die nicht nur christsoziale Faschingsnarren anlockt, und die Aischgrundhalle besser geeignet wäre, führten die beiden durch das Programm. Stets ganz elegant im schwarzen Zwirn.

Inzwischen haben sie fünf Stunden lang zu tun. Diese fast GroKo-Verhandlungslänge hatte anfangs die Sitzung natürlich auch nicht.

Nun, nach der 20. Prunksitzung vom Wochenende in der mit gut 500 Gästen gefüllten Aischgrundhalle, geben sie zusammen diese zeitraubende Arbeit in andere Hände, sagten sie im NN-Gespräch.

Prinzenorden für Moderatoren

Zur 20-Jahres-Sitzung kam der Hofstaat der SEKU-Narren aus Buckenhof, die bei diesen Sitzungen fast schon zum Inventar gehören, samt Gardemädels und Kinderprinzenpaar wie gerufen, schließlich hatten sie für Mönius und Möller sogar den begehrten Prinzenorden dabei.

Diese SEKU-Narren aus Buckenhof, erzählte Mönius dem Publikum, habe er bei einem Besuch im Reichstag in Berlin kennen und schätzen gelernt. Nur im bayerischen Landtag seien sie noch nicht gewesen, meinte Hans Mönius und blickte recht fordernd zu "unserem Mann in München", also zu Walter Nussel. Kein Thema, ließ der mit der Einschränkung "wenn ich wieder gewählt werde" wissen.

Adelsdorf: Närrische Show zum Jubiläum

© Foto: Niko Spörlein

Hans Mönius, Ulla Möller und ein Helferteam hatten die Jubiläums-Sitzung monatelang vorbereitet und luden auch einige Akteure ein, die in den vergangenen zwei Jahrzehnten mit von der Partie gewesen waren. Die damals noch ziemlich aktiven Höchstadter "Fosänachter", die es heute in dieser Form mangels Interesse nicht mehr gibt, waren auch darunter, denn die leisteten seinerzeit bei den Adelsdorfer Faschingsnarren "Geburtshilfe".

Und heute? Hans Mönius mit dem lautstarken Angebot Richtung Höchstadt: "Wenn ihr nicht mehr wisst, wie eine Prunksitzung geht, dann zeigen wir euch das natürlich". Selbst Pfarrer Holger Fiedler, der heute Dekan in Hof ist, stieg einst in die Bütt und ließ (schriftliche) Grüße in den Aischgrund übermitteln.

Gut versorgt mit einem "Doppio Passo Primitivo" und drei Bartwürsten mit Kraut, waren die Gäste schließlich gerüstet für die Attacke auf die Bauchmuskeln. "Die Zwa" (die Dorftratschen kamen später), also Gabi Birkner und Pauline Sitte aus Neuhaus, mischten den vermeintlich überdimensional aus Aischern bestehenden Elferrat und die verbliebene Gemeinde auf und ließen gleich den zufällig im Weg hockenden Rot-Kreuz-Mann vor der Bühne auflaufen. "Hosentürla hat der sowieso immer offen – er muss ja dienstbereit sein".

Rotzfrech

Rotzfrech wie man die beiden unvergleichlichen Damen auch vom Theaterspielen her kennt, nahmen sie kein Blatt vor dem Mund, schickten ausgewählte Politiker in die Sahara, machten sich beim Ortsgeistlichen Thomas Ringer für ein Seniorenheim im Aischer Schwesternhaus stark und sie staunten, weil der Eisweiher über Nacht mit frischem Mist zugeschüttet wurde. Warum? Weil "unser Fischkal" den Weiher so als Bauland veräußern könnte.

Dann war da noch der "Seidlas Siggi, nicht der, der andere, sie wissen schon", der sich bei Pfarrer Ringer seiner aufgeladenen "Hopfen-feuchten-Schuld" entledigen wollte und nach dem Sinn des Lebens suchte. Bayerns oberster "Endkürzer" (Nussel) wurde aufs Korn genommen, die neue Skulptur am Kreisel unter die Lupe. Schon war man bei der Erkenntnis, dass der neue Kreisel auf der B 470 Richtung Neuhaus auch so etwas brauche, die "Besatzung des Fisch-Weihers" würde sich da anbieten. Ein Klassiker bei den CSU-Prunksitzungen war und ist der Abstecher bei den "Tagesthemen", die am Wochenende von Mona Eigenfeld und Nico Kauper moderiert wurden. Klar, dass die Nachrichten-Sprecher die Finanzen der Gemeinde untersuchten, die skurrilen Bautätigkeiten natürlich auch.

"Pro Federvieh"

Da war dann die Gründung einer neuen "Pro" Organisation nicht mehr weit, denn die seit einigen Monaten frei umherlaufenden Hühner am Ortseingang, die bräuchten noch eine Gewerkschaft. "Pro Federvieh" nannten sie die neue Errungenschaft, mit der der Kreis der "Adelsdorfer-Pro-Fetischisten" abgerundet werden könnte.

Das Jubiläumsprogramm wurde von Wolfgang Düringer, Katha Dorsch, Wolfgang Voit und Jürgen Roppelt abgerundet. Die "Ascher Faschingskracher" (Hertha Aisch) waren natürlich vertreten, die Spielvereinigung Zeckern mit dem Männerballett und den "Crazy Ladys" freilich auch.

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