Adelsdorf: „Raubvögel“ laden 3500 Pfadfinder

5.3.2015, 16:00 Uhr
Adelsdorf: „Raubvögel“ laden 3500 Pfadfinder

Das kleine, beschauliche Haid in der Gemeinde Hallerndorf – ein idyllisches Dörfchen im Aischgrund mit knapp über 200 Einwohnern, direkt am Naturschutzgebiet mit den zwei Teichketten „Haarweiher“ und „Langenbachgrund“ und geprägt von jahrhunderte langer Karpfenteichbewirtschaftung – wird an Pfingsten zu einem Schauplatz einer gigantischen Veranstaltung.

Nur wenige Hundert Meter entfernt von der Ortschaft wird der Deutsche Pfadfinderverband (DPV) vom 22. bis 25. Mai sein DPV-Verbandslager unter dem Motto: „Allerhand 2015 – Aufbrechen, Zusammenkommen, Mitmachen“ aufschlagen. Es werden etwa 3 500 Pfadfinder aus dem ganzen Bundesgebiet erwartet. Also in etwa so viele, wie es der ganzen Bevölkerung in der oberfränkischen Großgemeinde (etwa 4 000 Einwohner) entspricht.

Eine Veranstaltung mit gigantischem Ausmaß und einem dementsprechenden organisatorischen Aufwand. Schon vor zweieinhalb Jahren haben die Planungen dafür begonnen. Der DPV richtet ein solches Treffen im Abstand von mehreren Jahren aus, die letzten Verbandslager fanden 2007 in der Gemeinde Schwalmtal am Niederrhein und 2002 in Mecklenburg-Vorpommern statt.

In Haid wurden für die Errichtung des Lagers 15 Hektar Ackerfläche gepachtet, auf dem seit letztem Herbst Gras angepflanzt wird.

Warum findet dieses Großereignis gerade in Haid statt? Einer der 13 Bünde der Pfadfinder in Deutschland ist der Deutsche Pfadfinderbund Mosaik. Ihm gehören die Adelsdorfer „Raubvögel“ mit ihren rund 100 Mitgliedern an. Sie sind Gastgeber des Verbandstreffens, hatten jedoch in ihrer Gemeinde keinen geeigneten Platz für die Realisierung eines so gewaltigen Lagers gefunden. Die Örtlichkeiten in der Nachbargemeinde, etwa fünf Kilometer entfernt, erfüllten schließlich die Voraussetzungen. Es wurden Verträge mit den Eigentümern der Flächen geschlossen und auch die bürokratischen Hürden konnten bewältigt werden.

Stangen für Zelte geschlagen

Insgesamt gab es bisher sechs Organisationswochenenden, an denen sich die einzelnen Teams absprechen konnten. Am vergangenen Wochenende wurde erstmals „Hand angelegt“: es galt, erste Vorbereitungen durchzuführen. Mit Unterstützung der Bayerischen Staatsforsten wurden 1300 Fichtenstangen für die Zelte (im Pfadfinderjargon: Jurten und Kohten) und Lagerbauten geschlagen.

Etwa 500 dieser großen und kleinen Zelte müssen errichtet werden, dazu noch „Jurtenburgen“, also größere Versammlungszelte in denen mehrere Hundert Personen Platz finden. Sie werden eine Woche vor Beginn des Verbandslagers von den Pfadfindern aufgestellt. Auch die notwendige Infrastruktur wie Wasserleitungen, Waschstellen, Wege markieren muss vorab geschaffen werden.

Beim Stangenholzmachen im Staatswald waren über 100 Pfadfinder beteiligt. Logistikleiter war John Jasper von der Pfadfindergruppe aus Adelsdorf. Er war sehr froh über die Zusage des Revierförsters Erich Daum, der die Aktion mit der Unterweisung nach den geltenden Sicherheitsvorschriften und der Ausweisung eines geeigneten Baumbestandes auch begleitete. „Die Zusammenarbeit mit den Bayerischen Staatsforsten und Förster Erich verlief hervorragend“, so Jasper.

Für die Bürger gibt es in der Gemeinde Adelsdorf und der Gemeinde Hallerndorf eigens Informationsveranstaltungen zum großen Verbandslager. Am 24. März findet diese im Adelsdorfer Rathaus von 18 bis 19 Uhr statt, im Hallerndorfer Rathaus dann am 26. März von 19 bis 20 Uhr.

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