Aischbrücke vor der nächsten Sperrung?

15.5.2018, 05:58 Uhr
Aischbrücke vor der nächsten Sperrung?

© Foto: Klaus Strienz

Am Wochenende herrschte Feierstimmung auf der neuen Aischbrücke. Die Sozialdemokraten hatten zum traditionellen Brückenfest geladen. Mit dabei: Klaus Strienz. Der ehemalige Gymnasiallehrer allerdings sorgt sich in dem Moment um den Betonboden, auf dem er steht. Ihm sind Risse aufgefallen im Bauwerk. "Wenn die Brücke mindestens 50 Jahre halten soll, dann muss der Mangel dauerhaft beseitigt werden", meint er und wendet sich an die Redaktion.

Die NN haken nach. Zunächst einmal: Die Risse an der neuen Aischbrücke sehen größer aus, als sie sind. Unter der frisch aufgetragenen Harzschicht haben sie eine Breite von 0,1 bis 0,2 Millimeter, erklärt der zuständige Fachmann, Karl Betz vom Staatlichen Bauamt Nürnberg. Vertreter der Behörde haben die neue Aischbrücke jüngst von der Baufirma abgenommen. "Es ist üblich, dass dabei Mängel auftauchen, die wir auflisten und die dann innerhalb einer festgelegten Frist zu beheben sind", sagt Betz. "In Höchstadt waren es, soweit ich mich erinnere, nur Kleinigkeiten."

Das heißt, diese feinen Risse in einem neuen Bauwerk sind einfach hinzunehmen? Betroffen seien die Brückenkappen, meint Betz. Diese schützen die Randbereiche des Brückenüberbaus, dienen zur Befestigung von Geländern und Schutzplanken und häufig auch als Rad- und Gehwege. Die 14 bis 25 Zentimeter dicken Betonteile werden schwimmend auf dem Konstruktionsbeton der Brücke verlegt. "Sie haben keinerlei tragende Wirkung" betont Betz. Es handele sich um "Verschleißteile", die bei Brücken in der Regel alle 30 bis 50 Jahre ausgetauscht werden müssen. Feine Risse ließen sich nicht immer vermeiden, weil im Beton noch Bewegung ist, wenn er abbindet. Zwar sei Spielraum eingeplant, kleine Risse aber normal. Die Baufirma habe sie im Auftrag des Bauamts fachgerecht mit Harz verpinselt.

Schutz vor Forstschäden

Es ist nötig, die Risse abzudichten, damit kein Regen- oder Spritzwasser in die Brückenkappen eindringen kann. Das wiederum könnte dann nämlich tatsächlich zu Schäden führen, wenn der Frost kommt.

Die aufgetragene Schicht ist laut Betz in der Regel so lange dicht, bis die Betonteile ohnehin ausgetauscht werden müssen. Das sei meist ein bis zwei Mal nötig in einem "Brückenleben". Und bis dahin kann Klaus Strienz auf dem neuen Bauwerk noch viele Feste feiern.

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