Alligators kämpfen vergeblich gegen die Angst vorm Tor

26.12.2018, 21:29 Uhr
Alligators kämpfen vergeblich gegen die Angst vorm Tor

© Foto: Jürgen Hauke

Spielerische Leichtigkeit ist zurzeit nicht das herausragende Kriterium der Panzerechsen von der Aisch. Das war schon am am Sonntag gegen Schlusslicht Waldkraiburg zu sehen gewesen. Am zweiten Weihnachtsfeiertag – es war das dritte Spiel innerhalb von sechs Tagen, zwei weitere folgen noch bis Sonntag – zeigte das Team von Trainer Martin Ekrt, der seine Offensivreihen neu gemischt hatte, aber immerhin eine ganz andere Körpersprache.

Bissig ging es von Beginn an in die Zweikämpfe, und da die Selber auch keine Kinder von Traurigkeit waren, füllte sich die Strafbank relativ früh. Und schon in der Anfangsphase gab es einige Raufereien zu bewundern. Das passiert eben nur in Derbys.

Im Gegensatz zum Sonntag legte diesmal der HEC vor, der auf den erkrankten Richard Stütz verzichten musste. Einem Distanzschuss von Oleg Seibel gab Michal Petrak noch die entscheidende Richtungsänderung zum 1:0. Das sollte es aber auch schon gewesen sein für die ersten 20 Minuten. Chancen gab es zwar hüben wie drüben, doch sowohl Philipp Schnierstein im Höchstadter Gehäuse als auch Niklas Deske auf der Gegenseite hatten wenige Probleme, mit den Schüssen, die sie meist lange kommen sehen konnten. Auch bei einer einminütigen doppelten Überzahl fanden die Panzerechsen nicht die zündende Idee, um die Scheibe ins Tor zu bringen.

Nur 32 Sekunden nach Wiederbeginn wurde wieder alles auf Null gestellt: Schnierstein schaffte es unbedrängt nicht, von hinter dem Tor den Puck zum Mitspieler zu bringen. Der Selber Ian McDonald spielte gedankenschnell ins Zentrum, wo Landon Gare abzog, während Schnierstein noch nicht so richtig seine Position eingenommen hatte: 1:1.

Danach hatten die Höchstadter eine starke Phase, aber weder Jari Neugebauer noch Petrak brachten die Scheibe aus guten Positionen im Tor unter, wobei im letztgenannten Fall Ales Kreuzer die geniale Vorarbeit geleistet hatte. Dann bediente Vitalij Aab seinen Kapitän Martin Vojcak herrlich, doch der zögerte einen Moment zu lang.

Dann wieder eine gute Minute in doppelter Überzahl für die Alligators. Nun vergab Aab recht kläglich. Ohnehin lässt sich sagen, dass das Powerplay derzeit unstrukturiert und harmlos wirkt. Ist man endlich in der Grundformation, was selten genug gelingt, wird die Verantwortung gerne an den Nebenmann weitergereicht.

Wie es richtig geht, machten dann die Wölfe 41 Sekunden vor Drittelende vor: Die erste Strafzeit gegen die Alligators in diesem Durchgang führte zur Selber Führung.

Fast genauso ärgerlich und vor allem überflüssig: In der letzten Sekunde kassierte Petrak zwei Minuten wegen Spielverzögerung. Doch diesmal überstand der HEC die Unterzahlsituation. Doch auch danach blieb zunächst Selb am Drücker, den Alligators gelingen nur gelegentliche Nadelstiche. Einer davon hätte den Wölfen weh tun können, aber Lukas Fröhlich blieb im letzten Moment an Deske hängen. Doch viel mehr Arbeit hatte in dieser Phase sein Gegenüber Schnierstein, der mehrfach Kopf und Kragen riskieren musste.

Wieder ab Mitte der Drittels schwammen sich die Alligators frei. Es war nun ein Spiel auf Messers Schneide für die Alligators: Das 1:3 hätte wohl die Vorentscheidung bedeutet, dennoch mussten sie jetzt das Risiko erhöhen. Aab und Markus Babinsky zeigten jetzt entschlossene Vorstöße, die aber nicht mit einem Treffer belohnt wurden. Langsam lief die Zeit davon, und als Schnierstein seinen Kasten verlassen hatte, machte Selbs Erik Gollenbeck mit dem 3:1 ins verwaiste Höchstadter Gehäuse alles klar.

Am Wochenende folgt der Doppelpack mit den Blue Devils aus Weiden. Da muss der HEC mal wieder punkten, sonst zieht nach Selb der nächste nordbayerische Rivale davon.

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