Alligators: Mit Einsatz und Zittern zum Sieg

30.11.2018, 22:20 Uhr
Alligators: Mit Einsatz und Zittern zum Sieg

© Foto: Thomas Hahn

Drei heftige Klatschen und ein Derbysieg – hinter den Höchstadt Alligators lagen vor dem Aufeinandertreffen mit dem EV Lindau am Freitagabend zwei bewegte Wochen. Weil der überzeugende 7:3- Sieg gegen die Selber Wölfe die letzte der vier denkwürdigen Partien gewesen war, lautete die Frage: War das Aufbäumen des HEC gegen den fränkischen Rivalen nur ein Strohfeuer – oder kann die Kurzzeitkrise der Alligators schon wieder ad acta gelegt werden?

Die Antwort gaben die Höchstadter in den ersten Minuten der Partie gegen Lindau. Bissig und konzentriert wirkten sie von Beginn an in ihrer Defensive, die schon weit vor dem eigenen Tor begann. Immer wieder gelang es den Alligators Angriffe der Lindauer zu unterbinden, indem sie den Puck eroberten und sofort den Gegenzug starteten. Der gefährlichste HEC-Spieler der Anfangsphase war ein Verteidiger: Kontingentspieler Ondrej Nedved brachte die Gastgeber nach drei Minuten im ersten Powerplay des Spiels mit einem platzierten Distanzschuss mit 1:0 in Führung.

Mit dem zuletzt erkrankten Daniel Sikorski und dem mit Gehirnerschütterung ausgefallenen Richard Stütz waren zwei Abwehrspieler in den Kader des HEC zurückgekehrt, dazu konnte auch Torjäger Ales Kreuzer wieder auflaufen. Trotzdem bleibt die Verletztenliste lang: Neben Markus Babinsky und André Lenk fehlten auch gegen Lindau auch Marvin Deske und Friedrich Kolesnikov. Robert Hechtl, mit Förderlizenz in Höchstadt, wird wohl wegen einer Verletzung vorerst nicht mehr für den HEC auflaufen.

Nach der frühen Führung entwickelte sich ein aufgrund der wenigen Strafzeiten flüssiges Eishockey-Spiel, bei dem sich der HEC wie gewohnt auf Goalie Philipp Schnierstein verlassen konnte, die eigenen Angriffe aber zu unkonzentriert zu Ende spielte.

Unnötige Strafzeiten waren in den vergangenen Wochen beim HEC immer wieder ein Thema, denn mit ihnen hatten sich die Alligators häufig selbst auf die Verliererstraße gebracht. Gegen Lindau agierten die Höchstadter in den ersten 30 Minuten der Partie sehr diszipliniert und kassierten in dieser Phase lediglich zwei Strafminuten. Das zweite Drittel begann wie das erste – mit einem Tor von Ondrej Nedved nach knapp drei Minuten.

Auch wenn zunächst nur Lindau die Strafen kassierte, flüssig war das Spiel der Alligators nun zunehmend weniger. Dafür schlichen sich zu viele Fehlpässe und Unkonzentriertheiten ins Spiel. Und so lief der HEC kurz vor Drittelende in Überzahl zweimal fast ins Lindauer Messer – EV-Stürmer Filip Lopinski konnte jeweils alleine aufs HEC-Tor zulaufen. Einmal klärte Schnierstein, beim zweiten Mal musste Jiri Neugebauer seinen Stock zuhilfe nehmen, um Stopinski aufzuhalten. Die Alligators hatten mal wieder eine unnötige Strafzeit kassiert. Weil nun auch noch Nedved und Garett Milan aneinander gerieten, spielte Höchstadt für knapp eine Minute in Unterzahl. Die überstanden die Alligators aber.

Die Lindauer hatten nun trotzdem Grund zu glauben, dass es noch möglich wäre, in den letzten 20 Minuten auch gegen diese HEC-Defensive zwei Treffer zu erzielen. Sie drängten auch auf den Anschlusstreffer – und fanden doch vor allem im Zentrum vor dem Höchstadter Tor kaum Zugriff. So mussten sie nach außen oder auf die Distanz ausweichen, doch mit Schüssen von dort war HEC-Goalie Schnierstein nicht zu überwinden.

Stattdessen sorgte Oleg Seibel schon nach 46 Minuten für den Erleichterungsschrei bei den Höchstadter Fans. Sein 3:0 bedeutete scheinbar die Entscheidung. Oder doch nicht? Elf Minuten vor Ende war der HEC noch einmal in Unterzahl. Die Strafe für die Alligators war schon fast abgelaufen, da traf Santeri Ovaska doch noch zum 1:3. Weder Verteidiger Richard Stütz noch Goalie Philipp Schnierstein konnten das Tor mit einem Hechtsprung verhindern (51.). Und jetzt wackelte der HEC: Lindaus Verteidiger Anthony Calabrese traf nur zwei Minuten später per Fernschuss zum 2:3 (53.).

Ein Missverständnis in der Alligators-Abwehr sorgte dafür, dass Lukas Lenk mit dem Stock gegen einen Lindauer klären und auf die Strafbank musste. Knapp vier Minuten vor Ende war die Strafbilanz ausgeglichen und der HEC in Unterzahl. Die überstand er wie am Ende auch die Partie – mit Einsatz und viel Zittern.

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