Alligators ohne Beute

11.10.2015, 21:09 Uhr
Alligators ohne Beute

© Niko Spörlein

Ohnehin gab es eine regelrechte Revolution in der Eishockey-Bayernliga: Die hochgelobten Favoriten, am Freitag noch allesamt klar siegreich, bekamen allesamt auf die Mütze. Vor allem das 4:6 des Vorjahresmeister Lindau nach 3:1-Führung ist schon fast eine Sensation.

Ging es womöglich am Freitag zu leicht beim 11:2 gegen Germering? Diese Frage stellt sich schon angesichts einer Vorstellung von gestern, als man gegen die kompakte Defensive der Oberbayern viele Leichtsinnsfehler beging und nur selten eine spielerische Linie fand.

Am besten war eigentlich noch der Auftakt: Schon nach 17 Sekunden prüfte Thilo Grau den EC-Keeper Banzer, wenige Sekunden später wurde Ales Kreuzer gerade noch abgeblockt und in der 3. Minute holte Martin Vojcak nach Pass von Thomas Urban einen Penalty heraus, den Banzer aber parierte.

Nun folgten verhängnisvolle Strafminuten gegen die Alligators. Der Pfiff gegen Stephan Hiendlmeyer wäre noch zu verkraften gewesen, aber nach einer umstrittenen Entscheidung gegen Markus Babinsky waren nur noch drei HEC-Feldspieler auf dem Eis, was die Hausherren prompt zur Führung nutzten (7.).

Als es schien, als ob der HEC gerade wieder Ruhe ins Spiel gebracht hätte, folgte die nächste doppelte Unterzahl. Diesmal traf es Sven Gäbelein und Keeper Carsten Metz, über den ein EC-Stürmer gestolpert war. Erneut machte Pfaffenhofen das Tor. 2:0 war auch der Pausenstand, weil Hiendlmeyer eine „Hundertprozentige“ kurz vor der Sirene vergeben hatte.

Pechvogel Hiendlmeyer

Der überlegene HEC drängte, das Heimteam mauerte. In der 25. Minute endlich das Anschlusstor, als Daniel Jun in Überzahl einen Schuss von der blauen Linie ins Netz jagte. Aber die Wende zum Guten war das nicht. Hiendlmeyer wurde endgültig zum Pechvogel, als er in der 34. Minute mit einem Penalty am Innenpfosten scheiterte.

Im Schlussdrittel schnürten die Alligators die Icehogs im eigenen Drittel ein, erspielten sich dank einer nun niedrigeren Fehlerquote durchaus auch gute Chancen, doch es dauerte bis zur 57. Minute, bis der Ausgleich fiel, der Marco Pronath ebenfalls im Überzahlspiel gelang.

Wenigstens ein Punkt und die Option auf den zweiten in einer Verlängerung schienen greifbar nahe gegen nun völlig passive Pfaffenhofener. Aber nochmals gab es eine Zeitstrafe – diesmal gegen die Höchstadter Bank wegen Meckerns. Und zum dritten Mal schlug der Außenseiter gnadenlos zu, gewann ein Bully vor dem Gästetor, passte zwei Mal, die Scheibe landete bei Birk: Tor zum 3:2 – der Sonntag war dem HEC verdorben.

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