Alligators schlittern in Regensburg am Coup vorbei

14.12.2018, 22:43 Uhr
Alligators schlittern in Regensburg am Coup vorbei

© Foto: Jürgen Hauke

Und schon wieder Regensburg: Zum dritten Mal in dieser Hauptrunde der Eishockey-Oberliga mussten die Höchstadt Alligators gegen den Spitzenreiter antreten. Und noch nie waren sie der Sensation so nahe. Doch auch im dritten Spiel behielt Regensburg nach einem 6:5 und einem 6:1 am Ende mit 6:3 die Oberhand.

Auch wenn sich die Teams inzwischen kennen, in den ersten Minuten gab es auf dem Eis der Donau-Arena zunächst ein vorsichtiges Abtasten. Ab der sechsten Minute nahm die Partie jedoch auf beiden Seiten an Fahrt auf – auf Seiten der Alligators prüfte Torjäger Ales Kreuzer Eisbären-Goalie Peter Homgren. Kurz darauf ging der HEC in Führung: Kapitän Richard Vojcak fing auf dem Weg zurück zur Bank einen Pass der Regensburger ab und leitete den Angriff ein, an dessen Ende Max Cejka zum 1:0 für Höchstadt traf.

Als der Torschütze nach einer Viertelstunde wegen Haltens auf die Strafbank musste, kam Regensburg wieder auf. In Unterzahl verteidigte der HEC zwar konsequent, Sekunden nachdem die Strafe abgelaufen war, fiel aber der Ausgleich. Carsten Metz im Höchstadter Tor hatte einen Schuss von Peter Flache zunächst noch pariert, doch den Abpraller verwandelte Korbinian Schütz.

HEC bleibt unbeeindruckt

Wer dachte, die Alligators könnten – wie etwa beim 1:6 im heimischen Eisstadion vor knapp vier Wochen – höchstens ein Drittel lang mit dem Tabellenführer mithalten, der wurde eines besseren belehrt. Denn der HEC ging nach 25 Minuten wieder in Führung. Die Regensburger Abwehr schaffte es nicht, den Puck vom eigenen Tor wegzubekommen – Jiri Mikesz bedankte sich und zog frei zum 2:1 ab. Dass Regensburg innerhalb von 20 Sekunden durch Richard Divis zum 2:2 zurückschlug? Beeindruckte keinen Höchstadter. Die spielten weiter gut mit, während bei den Eisbären-Fans der Unmut über die Leistung der eigenen Mannschaft wuchs. Und tatsächlich: Nach Vorlage von Vitalij Aab traf Oleg Seibel keine Minute später im Nachsetzen zur erneuten HEC-Führung.

Ekrt wechselt den Goalie

Fast zehn Minuten hielt sie an, dann schenkten die Alligators sie innerhalb von 64 Sekunden her. In Unterzahl konnte Regensburgs Nikola Gajovsky den Puck erobern, frei auf Metz zufahren und den Goalie überwinden. Das 4:3 knapp eine Minute später fiel ebenfalls nach einem Konter: Böhm zog vor dem HEC-Tor nach innen und traf in den Winkel (37.).

Höchstadts Trainer Martin Ekrt nahm eine Auszeit und Metz aus dem Tor, für ihn kam Nico Henseleit aufs Eis. Das zweite Drittel beendeten die Alligators mit einem 3:4-Rückstand und noch einer Minute in Unterzahl auf der Uhr.

Die überstand der HEC zwar ebenso wie eine weitere Zwei-Minuten-Strafe für Markus Babinsky dank einer konzentrierten Defensivleistung schadlos. Doch nach vorne tat sich Höchstadt nun schwer, auch weil die Eisbären gegen den Außenseiter leidenschaftlich verteidigten. Mit einem Hechtsprung rettete Kapitän Flache in der 42. Minute sein Team gerade noch vor dem Ausgleich.

Wütend rannten die Alligators das Regensburger Tor an, doch auch im Powerplay wollte der Ausgleich nicht mehr fallen. Stattdessen sorgte Erik Keresztury zwei Minuten vor dem Ende für die Entscheidung. Ekrt nahm noch HEC–Goalie Henseleit vom Eis, um mit Mut zum Risiko den letzten Hauch einer Chance zu wahren. Doch stattdessen traf Fabian Herrmann in der letzten Minute ins leere Netz zum 6:3.

Der Spitzenreiter hat sich am Ende also erneut als zu stark für die Alligators erwiesen, die allerdings ebenfalls erneut eine beachtliche Leistung ablieferten. Die vierte und nächste Chance auf die Sensation gibt es schon diesen Sonntag: Dann kommt Regensburg zur "Green Night" ins Höchstadter Eisstadion (Beginn 18 Uhr).

"Die Jungs haben das taktisch ganz gut umgesetzt, sie haben von der ersten bis zur letzten Minute gut gearbeitet", sagte Trainer Ekrt, der zwischen Zufriedenheit und Frust schwankte: "Wir haben uns das zweite, dritte, vierte Tor selbst geschossen und dann ist es gegen so einen Gegner schwierig, wieder ins Spiel zu kommen."

 

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