Altdeponie Lonnerstadt: BN wird aktiv

20.8.2015, 06:00 Uhr
Altdeponie Lonnerstadt: BN wird aktiv

© Niko Spörlein

Dass auf der ehemaligen Landkreis-Deponie in Lonnerstadt Sanierungsbedarf besteht, ist dem Kreis klar. Man müsse handeln, allerdings im Rahmen der Verhältnismäßigkeit, sagte Landrat Alexander Tritthart dazu im April dieses Jahres (die NN berichteten). Dem Bund Naturschutz (BN) war das zu vage. Er kritisiert: Die vom Landkreis in Auftrag gegebene Untersuchung durch die R&H Umwelt GmbH Nürnberg gebe kaum konkrete Empfehlungen, wie das Eindringen von Schadstoffen ins Grundwasser verringert werden könne.

Die BN-Kreisgruppe Höchstadt-Herzogenaurach hat deshalb auf Basis der Daten von R&H ein Gutachten beim Geowissenschaftlichen Büro Dr. Heimbucher GmbH (GBH) in Auftrag gegeben, das genauere Aussagen über das Gefährdungspotenzial und Empfehlungen für Sanierungsmaßnahmen liefern soll.

Dieses Gutachten kommt bei der Bewertung der Messdaten zu dem Schluss, dass eine „hohe Gefährdung des oberflächennahen Grundwassers aufgrund der hohen Schadstoffbelastung im Deponiesickerwasser gegeben“ sei, wodurch auch „eine Verunreinigung des tieferen Grundwassers zu erwarten“ sei.

Als Alternative zur kostspieligen nachträglichen Abdichtung der Altdeponie empfiehlt GBH eine Oberflächenabdichtung mit Entwässerungs- und Rekultivierungsschicht sowie drei Drainagen: Eine Hangdrainage im Westen, eine Drainage am östlichen Deponiefuß sowie eine Gasdrainage. Zur Überwachung schlägt das Gutachten drei neue Messstellen für tiefes Grundwasser vor.

„Wir halten diese Maßnahmen für angemessen und erforderlich für die Sicherheit der Wasserversorgung“, so BN-Kreisvorsitzender Helmut König. „Die Unterlagen der Untersuchung durch GBH stellen wir dem Landratsamt kostenlos zur Verfügung.“

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