Anspruchsvoll: Krimi auf Französisch weiterschreiben

HÖCHSTADT - Ein Schiffsunglück mit gravierenden Umweltfolgen in der Bretagne, ein Umweltaktivist, der bewusstlos am Strand gefunden wird. Er wird beschuldigt, ein großes Schleppnetz sabotiert zu haben. Dies ist eine von der französischen Autorin Diane Giorgis ausgedachte Situation, mit der Schüler der 9. Klassen Mittelstufe plus konfrontiert wurden – literarisch.

Sie bereiten sich auf den "Prix Polar" vor, einem Krimischreibwettbewerb auf Französisch. 50 Gruppen aus ganz Bayern nehmen daran teil.

Die Aufgabe: Aus der vorgegebenen Situation 20 Zeilen auf Französisch weiterzuschreiben und einen Abriss, wie die Geschichte ausgeht, überdies. Die Autorin fertigt aus den Vorschlägen ein Ende – sogar drei verschiedenen Enden. Diese werden dann veröffentlicht. Erscheinen werden die Arbeiten auch in einem Blog des Deutsch-Französischen Instituts in Erlangen. Von dort entstand auch der Kontakt zur Autorin, die nicht nur schreibt, auch Regisseurin ist, Komödiantin und die Schüler engagiert für die Aufgabe gewann.

"Dinge zwischen den Zeilen sind oft das Spannende", stimmte Roland Deinzer, stellvertretender Schulleiter des Gymnasiums Höchstadt, die Schüler ein: "Lesen und Schreiben eröffnet die Möglichkeit, die Welt eines anderen Landes kennenzulernen."

"Das Gymnasium Höchstadt war schon einmal Finalist und erreichte Platz zwei", informierten die Französischlehrerinnen Kathrin Penk und Sabine von der Emde-Frank. Unterstützt wird das Projekt für die Neuntklässler auch vom Bezirk Mittelfranken. Anfangs noch zurückhaltend, wurden die Schüler lebhaft im Lauf der ungewöhnlichen Unterrichtsstunde, die auf Französisch ablief und auch von Paula Rauhut, der Projektkoordinatorin des Deutsch-Französischen Instituts und Rachel Gillio, der Leiterin mitverfolgt wurde. Ein ungewöhnliches Projekt im Schulalltag, das die Kreativität und den interkulturellen Dialog förderte.