Asylbewerber am Ball

28.5.2015, 17:47 Uhr
Asylbewerber am Ball

© Foto: privat

„Eines Tages sind die Bewohner auf mich zugekommen mit dem Wunsch, Volleyball zu spielen und damit nicht nur eine Möglichkeit zu haben sich zu bewegen, sondern auch einmal herauszukommen aus der Unterkunft“, sagt Asylsozialberaterin Diana Könitzer. Bernd Riehlein, Leiter der Fortuna Kulturfabrik, konnte weiterhelfen. Er vermittelte den Kontakt zur Volleyballabteilung des TC Höchstadt, die sich sofort für das Projekt engagierte.

Die Nutzung der Aischtalhalle konnte schnell und unbürokratisch mit der Stadtverwaltung organisiert werden. Die Volleyball-Abteilung des TC stellt Bälle, Ausrüstung und Hallenmanagement zur Verfügung, der Kreisjugendring schießt über die Initiative „Flüchtlinge Willkommen“ finanziell etwas zu.

Mit Angelika und Norbert Geier wurden in der Volleyballabteilung auch recht bald zwei Helfer gefunden, die sich persönlich mit dem Projekt einer neuen Trainingsgruppe gut identifizieren konnten. Ihnen macht es Spaß mit den meist männlichen Asylbewerbern aus Äthiopien zu trainieren. Einige von ihnen kennen zwar nur die amharische Sprache, doch die meisten sind des Englischen mächtig oder können auch schon deutsch sprechen.

Und so werden zu Beginn des Trainings einige Technikübungen praktiziert, bevor es dann wie in den meisten anderen Volleyball-Hobbygruppen ans Spielen selbst geht.

Am 11. Mai hat die Gruppe mit dem Training in der Aischtalhalle begonnen. Wenigstens bis zu den Sommerferien wird es weitergehen. Nachdem beim ersten Mal sechs Teilnehmer kamen, waren es am zweiten Termin schon elf. Und dieses knappe Dutzend kommt nun immer.

Auch einige Volleyballer des TC sind mittlerweile beim Training dabei.

„Vielleicht kann dies auch der Anstoß für andere Gruppen und Vereine sein, die Flüchtlinge zu Begegnungen mit ihren Aktivitäten – ob nun sportlich oder nicht – zu bringen“, wünscht sich Bernt Haus, Vorstand des TC Höchstadt. nn

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