Bastian Grau springt für den LSC in die Bresche

28.7.2016, 16:20 Uhr
Bastian Grau springt für den LSC in die Bresche

)Leichtathletik trifft Livemusik – ein Versprechen des Abendsportfestes wurde an diesem schönen Sommerabend gut umgesetzt. Die Athleten, vom kleinen Schüler beim ersten Wettkampf über Top-Athleten mit internationaler Erfahrung bis zu den Senioren der höheren Altersklassen, ließen sich von der Stimmung anstecken.

Beim Höhepunkt des Abends, dem Race of Champions über 1000 Meter, konnte sich mit Bastian Grau ein Lokalmatador durchsetzen. „Meine Taktik ging heute voll und ganz auf,“ freute sich Bastian Grau über seinen Erfolg. Nachdem das Tempo auf der ersten Runde des Rennens verhalten war, war klar, dass es irgendwann richtig schnell werden würde. „Das Tempo war meine Chance,“ meinte Grau.

Gelungener Coup

Mit seiner Temposteigerung bei 700 Metern überraschte er die Konkurrenz mit dem Deutschen Vizemeister über 3000 Meter Hindernis, Patrick Karl (TSV Ochsenfurt), und Dario Tippmann (LAC Quelle Fürth). Er erwischte sie damit auf dem falschen Fuß. Beide hatten auf einen kurzen Spurt von 100 bis 120 Metern gesetzt. Am Ende kamen die beiden Bastian Grau wieder gefährlich nahe.

„Die letzten zehn Meter waren richtig hart,“ berichtete Grau im Ziel. Karl und Tippmann waren da auch nochmal ganz stark aufgekommen. „Fünf Meter noch — dann hätte es geklappt,“ meinte Patrick Karl dazu. Sein Vater und Trainer Klaus Karl war die gut 60 Kilometer von Ochsenfurt mit dem Fahrrad angereist.

„Wir hatten heute ganz bewusst auf Tempomacher verzichtet,“ erklärte Mönius. Dadurch war die Siegerzeit mit 2:27,40 Minuten nicht so schnell wie in den letzten Jahren. Die Spannung war trotzdem (oder gerade deshalb?) hoch, wie der Zieleinlauf zeigte, mit drei Läufern innerhalb von einer halben Sekunde. Bei seinem Debüt über diese vergleichsweise lange Strecke kam der EM-Teilnehmer über 400 Meter, der Aschbacher Patrick Schneider auf Platz sechs in 2:30,71 Minuten.

Der Verzicht auf einen Tempomacher war nicht die einzige Änderung. In den vergangenen Jahren war das Race of Champions ganz am Ende des Meetings. Am Mittwoch war es mitten in der Veranstaltung. „Die Stimmung war dadurch besser, es waren noch mehr Zuschauer da,“ beschreibt Martin Grau die Auswirkung. Der Top-Läufer der Höchstadter konnte in diesem Jahr nicht mitlaufen da er wegen bekanntlich diverser Probleme die Saison schon beendet hat. Aber sein Zwillingsbruder sprang ja in die Bresche.

Um ein Meeting mit so einer großen Teilnehmerzahl gut über die Bühne zu bekommen, werden viele Helfer benötigt. Trainer, Funktionäre, Eltern und auch Athleten sind da voll im Einsatz. Marco Kürzdörfer beispielsweise, immerhin DM-Teilnehmer, war wegen einer Verletzung bei der Verpflegung und später auf der Bahn als Rundenzähler aktiv. „Wir haben uns mit jedem Mal gesteigert, die Erfahrung hilft, um den Ablauf besser in den Griff zu bekommen.“ lobt Markus Mönius sein Team. Ohne ein gutes Team gehe so etwas gar nicht.

In der Altersklasse der M15 waren nur drei Athleten am Start. Dafür sorgte das Trio für die besten Leistungen der technischen Disziplinen. Im Weitsprung zeigte Anton Sobolevski vom LAC Quelle Fürth mit 6,41m, dass er nicht nur Hochsprung kann. Mit 1,99m führt er dort die deutsche Jahresbestenliste der U16 an. Vor neun Monaten war er zusammen mit seiner Mutter aus der Ukraine nach Nürnberg gekommen.

Sein Vereinskollege Viktor Ertelt gewann das Speerwerfen mit 57,53m. Dabei verbesserte der Bayerische Meister seine persönliche Bestleistung, mit der er vor zwei Wochen den Titel gewonnen hatte, um vier Meter. Zweiter wurde Paul Pöllmann vom SC Eschenbach. Er hatte bei der Bayerischen Meisterschaft Bronze gewonnen und warf in Höchstadt mit 54,22m weiter als Ertelt bei seinem Titelgewinn in Hösbach.

Noch ein positiver Nebeneffekt des geänderten Zeitplans: Der Nachwuchs kam durch das vorgezogene Race of Champions in den seltenen Genuss, am Abend unter Flutlicht laufen zu dürfen.

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