Bei „Willow Child“ klingt kein Song wie der andere

3.12.2016, 09:57 Uhr
Bei „Willow Child“ klingt kein Song wie der andere

© Foto: Christian Deckelmann

„Beim Musikmachen komme ich in einen Zustand, wo ich an nichts anderes mehr denken kann als an die Musik. Es ist wie ein Flow.“ So beschreibt die 26-jährige Eva Kohl ihr Gefühl. Ihr 20-jähriger Bruder David empfindet das ganz ähnlich: „Man kann alle anderen Gedanken loslassen“. Für beide ist Musik „der Ausgleich schlechthin“, wie es Eva formuliert.

Man spürt im Gespräch, wie sehr die Geschwister — die in einer WG im Elternhaus wohnen — die Musik lieben. Und das gemeinsame Musizieren in einer Band, denn immer wieder betonen sie auch die sehr gute Freundschaft untereinander.

Insgesamt besteht „Willow Child“ aus vier Personen. Neben Eva (Gitarre, Tamburin und Gesang) und David Kohl (Schlagzeug) sind das Jonas „Johnny“ Hartmann (Gitarre und Orgel) aus Röttenbach und Javier Zulauf aus Neustadt/Aisch (Bass).

Zusammengefunden hat diese Besetzung erst im März 2016. Musik machen alle vier aber natürlich schon viel länger. Eva und David Kohl beispielsweise sind sozusagen mit Musik groß geworden. „Unser Vater war auch in verschiedenen Bands aktiv“, erzählt Eva. Im Elternhaus in Hannberg fing Eva mit Klavier und Geige an, bei David war es schon immer das Schlagzeug. Die große Schwester der beiden, Anna, animierte Eva schließlich zum Singen. „Unter dem Bandnamen ,Buchenweg‘ haben wir mit den Enkeln der Nachbarin Covermusik gespielt und gesungen“, erinnert sich Eva. Und das ließ die Geschwister nicht mehr los. „Irgendeiner von uns war immer in einer Band.“

Bei „Willow Child“ klingt kein Song wie der andere

© Foto: privat

In der Schul-Bigband lernte David dann Jonas kennen, man freundete sich an und machte fortan — mit weiteren Freunden — gemeinsam Musik. Und als plötzlich Sängermangel herrschte, stieg Eva mit ein. „Trip Down Memory Lane“ war geboren. Die Band hat sich der Musik der 1960er/70er Jahre verschrieben. „Die Doors, Led Zeppelin oder Deep Purple waren zum Beispiel sehr prägend“, sagt Eva. Oder — für sie persönlich — auch Janis Joplin. Doch wo die Band anfangs nur Lieder coverte, gingen die Mitglieder vor anderthalb Jahre dazu über, eigene Songs — alle auf Englisch — zu komponieren.

„Wir vier schreiben unsere Lieder gemeinsam. Es gibt immer viele Ideen, die werfen wir in einen Topf und machen was draus“, erzählt Eva. Bei jedem Song sei jemand anders federführend, und „das macht unsere Musik so variationenreich“. Kein Song klinge wie der andere.

Bei „Willow Child“ klingt kein Song wie der andere

© Foto: privat

Doch trotz aller Freude und Begeisterung ist die Musik für die vier momentan nur ein Hobby. Freilich eines, das viel Zeit in Anspruch nimmt: Songs/Texte schreiben, alleine üben, mindestens einmal pro Woche gemeinsam proben, Organisatorisches; und gerade hat die Band auch noch eine CD mit sechs Songs in einem Herzogenauracher Tonstudio live eingespielt. Die Scheibe wird unter dem neuen Namen „Willow Child“ erscheinen und trägt den Titel „Trip Down Memory Lane“ — quasi eine Hommage an den ursprünglichen Bandnamen, ein „in Erinnerungen schwelgen“, so die wörtliche Übersetzung.

„Wir sind total ambitioniert und wollen ganz viel spielen“, sagt Eva. Begeistert seien sie natürlich vom Sieg bei der NN-Rockbühne gewesen. Obwohl Eva und David betonen, dass die Bands untereinander ohnehin befreundet seien, es deshalb gar kein Wettbewerbsdenken gegeben und einfach Spaß gemacht habe. Außerdem meint Eva: „Jede Band hätte den Sieg verdient.“ Die Musik bei entsprechendem Erfolg zum Beruf zu machen, könnten sich die Geschwister Kohl jedenfalls vorstellen. „Wir sind offen für alles.“ Bis es aber so weit ist, studiert Eva weiterhin Pädagogik und Psychologie an der Uni in Erlangen, David macht in Herzogenaurach eine Ausbildung zum Fachinformatiker.

Die nächsten Live-Auftritte von „Willow Child“: Am Samstag, 3. Dezember, ab 21 Uhr auf der Kultbühne Langensendelbach und am Freitag, 9. Dezember, um 20 Uhr im Projekt 31 in Nürnberg.

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