Bittere Pille für die Stadt

31.7.2013, 09:00 Uhr
Bittere Pille für die Stadt

© Grillenberger

Damit endet allerdings schon die Gemeinsamkeit, denn im Unterschied zu den beiden Großprojekten nehmen sich die Mehrkosten, die der Ausbau der Infrastuktur-Maßnahme im Aischgrund verschlingt doch recht bescheiden aus. Den Stadträten schrieben die gut 440000 Euro, die das jetzt schon über neun Millionen Euro teuere Projekt voraussichtlich mehr kosten wird, bei ihrer Sitzung am Montag trotzdem die Sorgenfalten auf die Stirn.

Man wird die Kostenmehrung wohl oder übel akzeptieren, denn die Alternative, das Projekt neu auszuschreiben und auf ein besseres Ergebnis zu hoffen, könnte sich als Schuss in den Ofen erweisen, denn niemand könne garantieren, dass die Preise der Bauunternehmen im Herbst niedriger sind.

Außerdem würde eine erneute Ausschreibung den für den Herbst geplanten Baubeginn weiter verzögern, sagte Bürgermeister Gerald Brehm, der sich in seiner Einschätzung auch von dem Vertreter des planenden Ingenieur-Büros Miller bestätigt sah.

Das die Kostenschätzungen als Richtschnur für die späteren Ausschreibungsergebnisse nicht immer das Evangelium sein müssen, zeigte sich vor allem bei der Taxierung der Robauarbeiten als größter Brocken des Projektes. 2,6 Millionen Euro haben die Ingenieure vorausberechnet, der billigste Anbieter will jedoch 3,265 Millionen Euro für seine Bemühungen kassieren. Ein Mehrpreis von über 660000 Euro oder 25 Prozent, was eine Neuausschreibung durchaus gerechtfertigt hätte.

Dass die Kostensteigerung am Ende mit rund 440000 Euro oder 5,1 Prozent etwas moderater ausgefallen ist, liegt daran, dass für manch andere Gewerke die Angebote unter dem Schätzwert lagen.

Nachdem die Würfel gefallen waren, ging den Stadträten die Zustimmung zu den Aufträgen flott von der Hand, so dass in nicht einmal zwei Minuten über 3,4 Millionen Euro abgebucht wurden.

Das Ende der Fahnenstange ist damit allerdings noch nicht erreicht, denn momentan sind erst 61 Prozent der anstehenden Arbeiten an den Mann gebracht. „Hoffentlich gibts da dann keine Überraschungen mehr“, war der abschließende Stoßseufzer, der voraussichtlich im Herbst kommenden Jahres wohl auch den Bürgern entfleucht, wenn die ersten Rechnungen eintrudeln.

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