Brisantes Eishockey-Derby auch ohne die alten Legenden

17.11.2017, 19:32 Uhr
Brisantes Eishockey-Derby auch ohne die alten Legenden

© Foto: Aslanidis

Die schönsten Duelle müssen ausfallen: Wer hätte das nicht gerne gesehen, wie der beinharte, meist faire, aber durchaus rauffreudige Daniel Sikorski seine Ex-Kollegen in die Bande checkt? Oder umgekehrt, natürlich. Doch der langjährige Kapitän und Rekordspieler der Höchstadt Alligators (siehe Interview oben) wird seinen neuen Verein EV Pegnitz am Sonntag (18 Uhr) am Kieferndorfer Weg nicht auf dem Eis helfen können. Den 39 Jahre alten Verteidiger plagt ein Infekt, er wird wohl nur an der Bande im Eisstadion stehen.

Ob als Aushilfscoach, den er zwischenzeitlich geben musste, steht noch nicht fest – für das Wochenende haben die Ice Dogs die Präsentation eines neuen Trainers angekündigt. Er wird den glücklosen Stan Mikulenka ersetzen, der offenbar keinen Zugang zu einem Teil des Teams gefunden hatte und schon nach vier Spieltagen gehen musste. Der ehemalige HEC-Spieler wird also nicht unter seinem eigenen Trikot mit der Nummer 12 im Eisstadion stehen. Das hatten die Alligators für ihn nach dem Karriereende unters Hallendach gehängt.

Bei den Pegnitzern ist am Sonntag auch der Einsatz des am Fuß verletzten Vinzenz Pleger fraglich. Deutlich gravierender hat es am Vorwochenende HEC-Verteidiger Richard Stütz getroffen. Er erlitt nach einem Ellenbogencheck im Spiel gegen Schongau eine Schultergelenkssprengung und fällt bis Saisonende aus.

Ansonsten kann Trainer Daniel Jun aber auf sein komplettes Personal zurückgreifen. "Wir werden definitiv mit sechs Verteidigern spielen", kündigt Jun an, vielen flexiblen Spielern, die offensiv wie defensiv antreten können, sei Dank. Auch der lange verletzte Defensivmann Patrick Wiedl ist längst wieder fit.

Ein Wiedersehen wird es für Oleg Seibel geben: Der 25 Jahre alte Angreifer war zu Saisonbeginn von Pegnitz nach Höchstadt gewechselt. Im Kader des HEC zählt er bislang zu den unauffälligeren Spielern, ein Tor und einige vergebene Chancen stehen bislang auf seinem Konto. Trotzdem übernimmt er eine wichtige Rolle, denn mit seiner Verpflichtung kurz vor dem Bayernliga-Start konnten die Alligators vier Offensivreihen aufstellen.

Die Rollen sind vor dem Derby klar verteilt: Auf der einen Seite der bis Freitag ungeschlagene Spitzenreiter aus Höchstadt, auf der anderen Seite die Pegnitzer, die sich vor der Saison prominent verstärkt hatten – neben Sikorski unter anderem mit Ex-DEL-Spieler Daniel Sevo –, aber seit Wochen im Tabellenkeller stecken.

Kampf und Leidenschaft

Am Vorwochenende wurde die Mannschaft von den Wanderers Germering und dem TSV Erding förmlich auseinander genommen. HEC-Sportvorstand Jörg Schobert beeindruckt das nicht: "Was in den letzten Wochen war, zählt in einem Derby überhaupt nicht." Er erwartet vom Lokalrivalen stattdessen einen zähen Kampf und viel Leidenschaft. Tatsächlich gab es in dieser Saison trotz der beeindruckenden Siegesserie durchaus Partien, in denen sich die Alligators gegen schwächerer Gegner lange schwer taten. "Die Liga ist in diesem Jahr sportlich sehr ausgeglichen. Und gegen uns gibt jeder 110 Prozent, weil jeder unbedingt Höchstadt schlagen möchte", sagt Schobert. Und gerade in einem Derby wird das nicht anders sein.

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