Bronze im Regen

24.7.2011, 20:28 Uhr
Bronze im Regen

© Theo Kiefner

Die 24-Jährige von der TS Herzogenaurach war zwar selbst nicht ganz zufrieden mit ihren Sprüngen, ihr Trainer Peter Müller aber umso mehr: „Das war super angesichts der Bedingungen. Denn das war ein richtiges Sch...wetter gerade für die Dreispringerinnen.“ Frostige 13 Grad, dazu ein keineswegs warmer Sommer-Dauerregen – das wirkte sich natürlich negativ auf die Qualität des Wettkampfs aus, obwohl das begeisterte Publikum sich alle Mühe gab und für eine tolle Stimmung sorgte.

Bronze im Regen

© Theo Kiefner

Kaum eine Sportlerin kam in die Nähe ihrer Bestleistung, nur eine machte die Ausnahme: Katja Demut bewies eindrucksvoll, dass sie in Deutschland die klare Nummer eins ist und inzwischen auch europäisches Topformat erreicht hat. Mit 14,05 Metern war die Goldmedaille schon nach ihrem ersten Versuch vergeben, im letzten Durchgang steigerte sich die Athletin vom TuS Jena sogar noch auf starke 14,22 Meter.

Peter Müller: „Die Katja ist ein gutes Beispiel dafür, dass auch im Erwachsenenalter noch große Fortschritte zu erzielen sind. Wie lange hat sie ,herumgekrebst‘ und schien auf der Stelle zu treten. Inzwischen kann sie ihre hohe Schnelligkeit richtig gut umsetzen.“

Hinter ihr ging es lediglich um die weiteren Medaillen. Silber sicherte sich Jenny Elbe, die einem Auftaktsprung von 13,26 einen etwas weiteren Satz von 13,37 Metern folgen ließ.

Katharina Schreck startete hingegen etwas „zäh“. 12,60 Meter im ersten Versuch waren nicht das, was sie sich erwartet hatte, und auch die folgenden 12,69 brachten nicht mehr als Platz fünf ein. Doch es war schon zu sehen: Auch die Konkurrenz tat sich hart, die 13-Meter-Marke, sonst für die meisten kein Problem, wurden zum Härtetest.

Als nächste schaffte dies Theresa Greb aus Münster mit 13.01 Metern im dritten Versuch. Katharina Schreck „haute“ nun ebenfalls einen guten Sprung raus, doch die Kampfrichter hoben zunächst die Rote Fahne. Doch Trainer Müller und sein Schützling protestierten mit Erfolg. Müller: „Es gab keinen Abdruck, der Sprung war gültig und die Entscheidung wurde korrigiert.“ 13,09 Meter bedeuteten letztlich sogar die Bronzemedaille.

Denn die Herzogenauracherin legte selbst noch zwei ungültige Sprünge hin und schaffte nur noch einen gültigen auf 12,64 Meter, aber ihre „Hinterleute“ brachten nichts Zählbares mehr zuwege. Spannend blieb es aber bis zuletzt, vor allem als Theresa Greb einen weiten Satz in den Sand machte. Schreck und Müller hielten den Atem an, aber als auf der Anzeigetafel 12,94 aufleuchtete, war der Jubel über die Medaille groß.

Wieder einmal hat sich Katharina Schreck als Wettkampftyp erwiesen, denn eine Medaille war heuer nicht unbedingt eingeplant. Umso mehr strahlte Bronze in Kassel – trotz des wolkenverhangenen Himmels.

Endstand: 1. Katja Demut (TuS Jena) 14,22m, 2. Jenny Elbe (Dresdner SC) 13,37, 3. Katharina Schreck (TS Herzogenaurach) 13,09, 4. Theresa Greb (LG Ratio Münster) 13,01, 5. Pia Dürr (ABC Ludwigshafen) 12,85, 6. Maike Nieklauson (TuS Jena) 12,83, 7. Lena Saathoff (SV Goergsheil) 12,65, 8. Anna-Marie Finger (SC Potsdam) 12,43.