Coupé-Freunde genießen Franken

23.5.2018, 05:57 Uhr
Coupé-Freunde genießen Franken

© Foto: Rainer Groh

Die Coupé-Gemeinde hat am Samstag aus höchst berufenem Munde bescheinigt bekommen "lauter wunderschöne Autos" in seinem Werkstatthof in Schönbrunn geparkt zu haben. Leo Aumüller, Inhaber der Firma mit dem schönen Namen "Aumüller Automobili", gilt als der größte Kenner historischer italienischer Wagen, vor allem derjenigen, die Carlo Abarth selbst oder in Zusammenarbeit mit Fiat und Lancia bis in die 80er Jahre gebaut bzw. technisch aufgerüstet hat. Er zeigte sich angetan vom Zustand der Coupé-Flotte, die von der Unterkunft der Gruppe im Hotel der Raststätte Steigerwald Süd nach Schönbrunn im Steigerwald gekommen war.

Aumüller besitzt eine der größten Sammlungen dieser Fahrzeuge weltweit. Seine Werkstatt, ein echter Familienbetrieb, restauriert, repariert und wartet historische italienische Autos aus ganz Europa und darüber hinaus.

Die Youngtimer-Freunde, angereist aus der ganzen Republik, erhielten eine Führung durch Aumüllers Sammlung vom Chef persönlich, bewunderten Fahrzeuge wie einen Abarth-Spider, der nur zehn Mal gebaut wurde, Rallyewagen, wie den Fiat 131, in dem Walter Röhrl zum ersten Mal Rallye-Weltmeister wurde, Einzelstücke, Abarth-Coupés aus den 50er und 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts, die, wie Aumüller lächelnd sagte, selbst auf dem boomenden Oldtimermarkt "keinen Preis haben".

Die Coupé Fiat-Freunde pflegen ein Fahrzeug, mit dem die Turiner Autoschmiede ihr Image als Hersteller pfiffiger Kleinwagen ins Sportliche erweitern und an die hauseigene Tradition der Coupés wieder anknüpfen wollte. Das Coupé wurde zwar auf der Basis des Tipo aufgebaut, eines Fahrzeugs der unteren Mittelklasse, doch leistungsmäßig gehörig aufgerüstet. Die leistungsstärkste Version, der 2.0 V Turbo war bei seinem Marktstart 1994 das schnellste Serienauto mit Frontantrieb. Seine Spitzengeschwindigkeit: 250 Kilometer pro Stunde aus 190 PS. Damit ist das Coupé auch das schnellste Auto, das Fiat bislang produziert hat.

72 762 Autos dieses Typs wurden insgesamt gefertigt, allesamt bei der Firma Pininfarina, bekannt vor allem als Karosserie-Designer. Das Äußere dieses Autos allerdings stammt nicht von dem externen Karosserieschneider, sondern aus dem Fiat-eigenen "Centro Stile". Es war gedacht als Mischung aus Elementen amerikanischer Sportwagen mit dem damals als aerodynamisch letzter Schrei geltende Steilheck. Seine prägnante Form, die auf dem Markt wenig Erfolg hatte, und die relativ kleine Stückzahl machen das Coupé zu dem begehrten Youngtimer, dessen Fangemeinde sich in Höchstadt getroffen hat.

Nach dem Bad in Automobilgeschichte und -design ging es weiter in ein weiteres Unikat unter Frankens Geschäften: Europas größtes Musikhaus in Treppendorf bei Burgebrach. Firmenchef Hans Thomann gab den Fiat-Freunden eine Führung.

Mit einem Ausflug nach Mainfranken, zu Winzern und ins Barockschloss von Veitshöchheim ging das Treffen am Pfingstmontag zu Ende.

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