Der erste Härtetest: HEC schlägt Peißenberg

20.10.2017, 23:02 Uhr
Der erste Härtetest: HEC schlägt Peißenberg

© Foto: Helmut Hollfelder

Die Taktik, die sich die Gegner des HEC ausdenken, ist nicht unbedingt überraschend: Mit hohem Tempo gegen die Routiniers – da kann man die "alten Eishockey-Männer" eventuell müde laufen. Das dachten sich auch die "Eishackler" aus Oberbayern.

Und weil die Höchstadter nicht sonderlich schwungvoll und bissig starteten, ging das Konzept auf. Dann gab es in der 5. Minute sogar Überzahl für die Gäste, das spielte ihnen in die Karten. Aber offenbar hat sich noch nicht bis überallhin herumgesprochen, dass angeschlagene Alligatoren besonders bissig sind. Denn Spielertrainer Daniel Jun schoss nach guter Vorarbeit von Richard Stütz, der aggressiv gestört hatte, das bereits fünfte Unterzahltor für den HEC in dieser noch kurzen Saison – rekordverdächtig.

Doch die Hausherren setzten nicht nach, selbst eine recht lange 5:3-Überzahl konnten sie nicht nutzen, kaum ein vernünftiger Schuss kam im doppelten Powerplay zustande. Und so kam der TSV tatsächlich noch vor der ersten Pause zum nicht unverdienten Ausgleich. Mit einer schnellen Kombination kam der Puck zu Florian Höfler, der direkt abzog und Philipp Schnierstein keine Chance ließ. Lohn für das unermüdliche und unerschrockene Anrennen der Peißenberger.

Offener Schlagabtausch

In der Pause scheint Jun die richtigen Worte gefunden zu haben, denn nun war zunächst mehr Zug im Spiel. Eine halbe Minute nach Wiederbeginn gewann der Spielertrainer ein Bully vor dem gegnerischen Tor, André Lenk leitete direkt weiter und Ales Kreuzer zog wuchtig ab: 2:1.

Aber erneut zeigten sich die Eishackler wenig beeindruckt, spielten munter ihren Stiefel weiter. Es wurde nun ein offener Schlagabtausch mit weitaus mehr Möglichkeiten auf beiden Seiten als vor der Pause. Doch lange Zeit kamen die Stürmer nicht an den gegnerischen Goalies vorbei. Für den HEC hatten Vitalij Aab und Ales Kreuzer die "Hochkaräter", die Gäste waren aber ebenfalls immer gefährlich. Und eine Parallele zum ersten Durchgang: Die Alligators waren gedanklich schon in der Kabine, da schlug der TSV zu. Mit der Drittelsirene traf Dejan Vogl gegen schludrige Verteidiger beim Spiel "Vier gegen Vier" zum erneuten Ausgleich.

Im Schlussdrittel beginnt das Abtasten von Neuem – wie im ersten Durchgang mit rund vier Minuten ohne jegliche Unterbrechung. Kein Team kann sich nennenswerte Vorteile erspielen; da muss der Zufall helfen: Höchstadts Thilo Grau verliert als letzter Mann den Puck, in der Folge darf Manfred Eichberger alleine auf Schnierstein zulaufen, doch der behält die Nerven und wehrt spektakulär ab.

Ringkampf zum Ende

Dann kommt ein Blackout von Vogl den Alligators entgegen. Nach einem Stockstich gegen Tomas Urban kassiert er eine Spieldauerdisziplinarstrafe. Fünf Minuten Überzahl – und ein weiterer Peißenberger mit zwei Minuten hinterher. Die ideale Voraussetzung für eine Vorentscheidung. Und schnell fällt das 3:2 durch Jun. Aber die Hausherren schlampen, stellen bei Vier gegen Fünf die Laufarbeit in der Defensive ein und bekommen die Quittung.

Zum Glück für die Höchstadter laufen einige Eishackler heiß und sammeln weitere Strafminuten. Nochmals in Überzahl gelingt das 4:3 – technisch sensationell, wie Vitalij Aab den Puck aus spitzem Winkel aus der Luft ins Netz manövriert.

Danach bleibt es dramatisch, Schnierstein muss gegen Tobias Maier Kopf und Kragen riskieren, auf der Gegenseite verzieht Kreuzer knapp, und als Goll vom Eis geht, drängt Peißenberg bis zur letzten Sekunde. Die Schlusssirene erlöst den HEC. Wie heiß es hergeht, zeigt, dass sich Urban und Ebentheuer noch nach dem Spiel eine Ringeinlage liefern.

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