Der nächste Krimi: Höchstadt Alligators gleichen aus

28.3.2016, 21:59 Uhr
Am Montag die HEC-Spieler auch nach Spielende endlich jubeln.

© Horst Linke Am Montag die HEC-Spieler auch nach Spielende endlich jubeln.

Ein Schuss entscheidet das Spiel. So war es in Waldkraiburg, als Max Kaltenhauser den EHC 16 Sekunden vor dem Ende zum Sieg schoss. Und so war es am Montagabend auch in Höchstadt, als der Kapitän der Alligators höchstpersönlich den entscheidenden Treffer zum „Sudden Death“ in der Verlängerung erzielte. Da standen aber immerhin noch 2:03 Minuten auf der Uhr. Spannend haben es die Alligators auch im zweiten Finalspiel gemacht, unnötig spannend. Denn vor allem im ersten Drittel war der HEC im Vergleich zum Auftakt in Oberbayern nicht wieder zu erkennen. Höchstadt spielte aggressiv, eroberte sich den Puck häufig in der Waldkraiburger Vorwärtsbewegung und erspielte sich Chance um Chance.

Da war es nur folgerichtig, dass es schon nach knapp anderthalb Minuten 1:0 für Höchstadt stand, obwohl das Tor ein kurioses war. Stephan Hiendlmeyer traf erst den Schoner von Waldkraiburgs Goalie Vetter, von dort prallte der Puck ins Tor. Die Oberbayern ließen sich nicht schocken und glichen nach drei Minuten schon wieder aus. Der hinter dem Tor stehende Hradek passte auf Hämmerle, der zum 1:1 traf. Doch der HEC blieb cool und spielte weiter mutig nach vorne. In der achten Minute ließ erst Urban den Puck an den Pfosten knallen, Babinsky machte es besser und traf von der blauen Linie zum 2:1.

Strafbank statt Torjubel

Es war jetzt ein ganz anderes Spiel als noch in Waldkraiburg, Höchstadt blieb am Drücker und führte schnell mit 3:1. Sikorski umkurvte das gegnerische Tor, Vetter bekam den Puck nicht richtig zu fassen – und Thilo Grau staubte ab. Und eigentlich hätte der HEC sogar mit 4:1 in die erste Drittelpause gehen müssen, Sikorski hatte den Puck nach knapp 16 Minuten auch über die Linie gebracht. Nur hatte der Schiedsrichter einen Moment zuvor wegen einer Behinderung durch Waldkraiburgs Peter Richter abgepfiffen. Richter musste auf die Strafbank, das Tor zählte nicht.

Die Pause tat Höchstadt nicht gut, im zweiten Drittel drehte sich die Partie. „Bei uns haben sich Nachlässigkeiten eingeschlichen, wir hatten unnötige Strafzeiten“, sagte Spielertrainer Daniel Jun nach der Partie und war richtig sauer: „Waldkraiburg bestraft jede Kleinigkeit, jeden Fehler. Wie im zweiten Drittel dürfen wir nicht spielen, das war katastrophal.“ Die Fehler der Höchstadter nutzte Waldkraiburg eiskalt aus: Erst war es wieder Hämmerle, der den Puck unter die Latte brachte (29.), dann traf Trox vier Sekunden vor Drittelende flach zum 3:3. Das letzte Drittel versöhnte Jun dann wieder, es war wieder ausgeglichen und der HEC hätte durch Patrik Dzemla fast die Führung erzielt. Doch sein Schuss traf nur die Unterkante der Latte und obwohl Dzemla zum Jubeln abgedreht war und viele Zuschauer schon aus den Sitzen gesprungen waren, trudelte er von dort nicht über die Linie.

Schnierstein als Vorsänger

Weil kein Team bereit war, alles zu riskieren, gab es also wieder Verlängerung, in der beide Mannschaften plötzlich mit offenem Visier spielten. Es gab Chancen auf beiden Seiten ehe Daniel Sikorski nach Vorlage von Jun das Siegtor mit einem Schuss vom Bullykreis gelang. Was folgte war eine Höchstadter Jubeltraube auf dem Eis, Waldkraiburg schlich davon und Philipp Schnierstein stimmte als Vorsänger mit den Fans das Humba Täterä an.

Damit haben die Alligators nicht nur die Serie ausgeglichen, sondern auch sicher gestellt, dass es ein zweites Heimspiel (Sonntag, 3. April, 18 Uhr) geben wird. Weiter geht es aber zunächst in Waldkraiburg, Bully ist am Freitag um 19.45. Daniel Jun hatte gestern schon eine Ahnung, wie die Serie weitergehen wird – nämlich genau so, wie sie in den ersten beiden Spielen begonnen hat: „Es wird eng – und die Saison wird wirklich lang.“

Hier können Sie den Verlauf der Partie noch einmal in unserem Liveblog nachlesen:

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