Der Saal gehört den Handwerkern

18.7.2014, 07:00 Uhr
Der Saal gehört den Handwerkern

© Jungfer

Ab September werden sich die bisherigen Gäste des Gemeindehauses im Osten im seit drei Jahren verwaisten Lokal „Bürgerstuben“ treffen. Bekannt wurde dieser Auszug, der dem ständig wachsenden Bedarf an Kleinkindgruppen geschuldet ist, recht spät – zumindest in der Öffentlichkeit und bei den Betroffenen. Sie haben entsetzt, erschrocken, traurig, manche mit Tränen reagiert.

Dabei hatte die Kommune, allen voran Bürgermeister Heinrich Süß, ungeheuer pragmatisch reagiert; sofort das neue Domizil im Osten angeboten und einen straffen Umzugsplan entworfen. Die ehrenamtlichen Helfer hatten also letzten Donnerstag die Umzugskartons gepackt, der Bauhof sie mitsamt Bestuhlung und Tischen in die „Bürgerstuben“ transportiert.

Am folgenden Dienstag — dem Tag, an dem die Handwerker angesagt waren – sollten morgens letzte Reste abgeholt werden. Als jedoch eine Handvoll Ehrenamtlicher gegen 8 Uhr antreten wollte, war der Saal bereits geräumt. Die kommunalen Hausmeister Dieter Ebersberger und Georg Ströbel hatten längst alles abgeholt und damit den Kühlraum des Lokals gefüllt. Auch neue, modernere Lampen hatte Bürgermeister Süß schon in den „Bürgerstuben“ anbringen lassen. Nur den sofort ergangenen Auftrag zur nötigen Grundreinigung hatte er storniert. Warum? Weil aufgrund der Entscheidung einiger Helferinnen keine Eile mehr vonnöten war. Denn für wenige Treffen sollen die Seniorinnen zunächst in den Evangelischen Gemeindesaal ins ihnen bekannte Ambiente gehen, bevor sie dann mit der fremden Welt der „Bürgerstuben“ konfrontiert werden. Mit einigen, so war zu erfahren, will man auch den Weg zum ehemaligen Lokal in der Mehrzweckhalle einüben.

Auch jene ehrenamtlichen Helferinnen, die sich bisher gegen die „Bürgerstuben“ gesperrt haben, bekommen nächste Woche von Bürgermeister und Hausmeister eine Führung durch Räume und Küche. Auch der fremde Gasherd soll zunächst mit großem Respekt getestet werden, ohne dass man allerdings gleich kocht. Man will sich und die Senioren in die neue Situation behutsam „einschleichen“, will das Tempo herausnehmen. Insofern ist es verständlich, dass auch Bürgermeister Heinrich Süß einen ruhigeren Gang eingelegt hat.

Noch bei der Seniorenbeiratssitzung hatte er zugesichert, dass Lokal und Nebenräume bezugsfertig seien. Man hätte also am 15. Juli, für den die Handwerker bestellt waren, tatsächlich nahtlos vom Sauerheimer zum Reuther Weg umziehen können. Die Kommune hätte ihre gesetzte Aufgabe erfüllt.

Seit 9 Uhr des 15. Juli agieren im Saal am Sauerheimer Weg tatsächlich erste Handwerker. Die Firma Bär aus Reinersdorf hatte dem Zeitplan gemäß begonnen. Schon eine Stunde später klaffte ein großes Loch in der Wand. Eine zweite Tür soll dort aus dem Gruppenraum heraus entstehen — direkt zum Übergangsflur, der zu einem kleinen Treppenhaus führt, das Kita und Gemeindevereinshaus miteinander verbindet. Offenbar weit vorausschauend hat man die beiden im Rahmen der jüngsten Sanierung und Erweiterung miteinander verbunden.

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