Diabetes ist auf dem Weg zur Volkskrankheit Nummer eins

HERZOGENAURACH - Zum fünften Mal kam es in Herzogenaurach zu einer regional bedeutsamen medizinischen Fortbildungsveranstaltungen „DMP UpDate“, welche wieder von dem Herzogenauracher Internisten und Kardiologen Hilmar Dittrich organisiert und im Novina-Hotel am Olympiaring durchgeführt wurde.

Konnten die Veranstalter im letzten Jahr an selber Stelle noch rund 120 Teilnehmer begrüßen, hatten sich heuer 230 Mediziner aus der mittelfränkischen Region angemeldet und ein Blick in den voll besetzten Tagungssaal ließ erkennen, dass auch ziemlich alle erschienen waren.

Drei Referenten

Als Referenten waren die Nürnberger Mediziner Professor Joachim Ficker (Klinikum Nürnberg), Professor Dieter Schwab und PD Dr. Falk-Karsten Pohle (beide vom Martha Maria- Krankenhaus Nürnberg) erschienen.

Gleich zu Beginn setzte sich Dittrich mit der zunehmenden Diskussion über das Medizinwesen in Deutschland auseinander: „Kaum eine Woche vergeht, ohne dass in einer Fernsehsendung Missstände in der Medizin angeprangert werden. Deutsche Ärzte seien Weltmeister im Operieren und würden Eingriffe oft nur aus wirtschaftlichen Gründen vornehmen. Je teurer desto lieber, sagen die einen. Andere halten entgegen, dass die ältere Bevölkerung immer kränker und auch anspruchsvoller sei. Was zutreffend ist können wir hier nicht klären, die Regeln hierfür werden von der Politik gemacht“.

Das Beste draus machen

Diese könnten die Mediziner nicht ändern sondern müssten bestrebt sein das Beste daraus zu machen, und das werde ja auch in der Region praktiziert.

Auf Herzogenaurach bezogen, meinte Dittrich: „Uns geht es hier noch recht gut, unser Ärztenetz ist überdurchschnittlich gut mit Haus- und Fachärzten versorgt.“

Dabei stellte er auch die praktizierte Kommunikation der Mediziner untereinander vor Ort heraus, worüber auch die Patienten froh seien.

Dittrich versicherte, das Ärztenetz sei in der Lage, eine „strukturierte, qualitativ hochwertige und dabei kostengünstige Medizin anzubieten“. Während nachfolgend Joachim Ficker als einer der anerkanntesten Fachärzte für Pulmonologie Deutschlands über die neuesten Erkenntnisse bei Behandlungen der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung COPD referierte und dabei verschiedene therapeutische Möglichkeiten darstellte(„COPD betrifft in Deutschland rund drei Millionen Menschen von der bei uns fast ausschließlich Raucher betroffen sind“), befasste sich Dieter Schwab mit der Diabeteserkrankung.

Seinen Ausführungen nach sei diese auf dem Weg, Volkskrankheit Nummer eins in Deutschland zu werden. Er sprach mit den Kollegen unter anderem über die hilfreichen Lebensstilveränderungen, und auch über neue Therapien und deren Grenzen.

Immer seltener tödlich

Schließlich referierte Falk-Karsten Pohle über kardiologischen Erneuerungen, über Verbesserungen aber auch Grenzen bei der Behandlung rund um Herz-Kreislauferkrankungen, unverändert Todesursache Nummer 1 in Deutschland. Wenngleich „die Statistik hier zuversichtlich mache, da Herzinfarkte immer seltener tödlich enden“.