Die eigenen Lebensfarben entdecken

HERZOGENAURACH - „Es geht nicht darum, dem Leben mehr Tage zu geben, sondern den Tagen mehr Leben.“ Das Motto von Cicely Saunders, der Begründerin der Hospizbewegung, war auch das Leitmotiv für die Kirchenband „variabel“ bei ihrer musikalischen Reise durch die Höhen und Tiefen des Lebens.

Auf Einladung des Katholischen Deutschen Frauenbundes, Diözesanverband Bamberg, gastierte die Band mit ihrem Programm „Lebensfarben“ in St. Otto. „Bunt ist die Welt“, meinte Moderator Markus Starklauf, und deshalb erstrahlte auch die Kirche im Innern in allen Farben des Regenbogens. Der Name der Band „variabel“ aus Litzendorf im Landkreis Bamberg ist Programm: vielseitig, flexibel, abwechslungsreich – die deutsche Antwort auf Gospels.

Ihre Lieder texten und komponieren die sechs Musiker Markus Gerwien (Schlagzeug, Kameratechnik), Wolfgang Zenk (Gitarre, Keyboard, Gesang), Tobias Schmermer (E-Bass, Lichteffekte), Helmut Voß (Gitarre, Gesang, Bildpräsentation), Matthias Stengel (Keyboard, Gitarre, Gesang), Markus Starklauf (Keyboard, Gesang, Texte) und die vier Musikerinnen Katja Hemmer (Querflöte, Percussion, Gesang), Corinna Roll (Querflöte, Percussion, Gesang), Hedwig Dworazik (Fagott, Querflöte, Percussion, Gesang) und Carolin Loch (Gesang, Percussion) größtenteils selbst, allen voran Markus Starklauf.

Als Palliativseelsorger in Bamberg begegnet er täglich Menschen, die ihren Lebensweg beendet haben und die Bilanz ziehen: Habe ich nur funktioniert, oder habe ich meine eigenen Lebensfarben entdeckt und gelebt? Nachdenkliche, anrührende Texte, die bei aller Trauer um einen Verstorbenen Trost spenden sollen. „Wir können den Himmel erden und das Glück berühren, und nach der letzten Nacht wird die Sonne ewig scheinen“, ist ihre Botschaft. Ein Ausdruck tiefer Gläubigkeit, der die vielen Besucher beim Kanon „Wir dürfen leben aus Gottes Kraft, weil seine Liebe Mut und Zukunft schafft“ mitriss. „Wie wir leben angesichts der Tatsache, dass wir sterben müssen, bestimmen wir selbst. Manchmal muss man sein Schneckenhaus verlassen, seinen Horizont erweitern und einfach Neues wagen“, ermunterte Starklauf die Zuhörer. Mit Standing Ovations bedankte sich das Publikum für ein mitreißendes Konzert.

Die Spenden des Benefizkonzerts gehen an den Hospizverein in Herzogenaurach.