Die Pflicht ist erfüllt

22.10.2017, 19:05 Uhr
Die Pflicht ist erfüllt

© Foto: Ralf Rödel

Letztlich war es der erhoffte Pflichtsieg für das Watzinger-Team gegen den Mitaufsteiger aus der Südpfalz. Dieser erwies sich in der Tat als der bisher "leichteste" Widersacher in der laufenden Saison. Und die Gäste hätten sich über eine deutlich höhere Niederlage nicht beklagen können, wäre da nicht die Diskrepanz zwischen gelebter "Leichtigkeit" (11:5/16. Minute) und den zwischenzeitlich immer wieder aufkommenden "Wacklern" im Abwehrverband als auch im Spielaufbau der Aurachstädterinnen gewesen.

Damit bereitete das junge TSH- Team sowohl sich selbst als auch den Fans ein Wechselbad der Gefühle. Dass später dennoch kaum jemand am Heimsieg zweifelte, lag daran, dass das Team immer dann konzentriert auftrat, wenn der Gast in Schlagdistanz schien.

Es war der Spielabschnitt, in dem Linksaußen Sarah Stephan (insgesamt sieben Tore) mit etlichen Glanztaten die Führung verteidigte. Andererseits verlor man nach der obengenannten Sechs-Tore-Führung völlig den Faden, die SG kam mit einfachsten Mitteln in nur sieben Minuten auf 10:11 heran, was bei der TSH leichte Konfusion auslöste.

Von dieser konnte man sich eigentlich nie mehr völlig frei machen, da nun doch ein wenig die Nerven ob der Bedeutung dieser Begegnung an den Aktionen zerrten. Den Nachweis, eben doch das bessere Team zu sein, erbrachten dann die Gastgeberinnen in den verbleibenden Minuten bis zur Pause, als man zumindest wieder auf drei Treffer davonzog.

Ähnlich unrund verliefen dann die folgenden 30 Minuten, die TSH glänzte mit zahlreichen schön herausgespielten Toren mit Nina Bestle an den Stellschrauben, auch Jana Lichtscheidel erwies sich nun als genau die Verstärkung, wie man sie noch aus Bayreuther Zeiten kannte. Eigentlich war alles für einen überzeugenden Sieg gerichtet.

Jedoch ließ nun die Abwehr nach – und hätte die TSH nicht auf der Torhüterposition mit Martina Ebersberger, die vor allem in Halbzeit eins mehrere Glanztaten vollbrachte und ihre Kollegin Juliane Gerling, die später unter anderem bravourös einen Siebenmeter nebst Nachwurf meisterte, klare Vorteile gehabt, es hätte sogar noch schiefgehen können.

Letztlich war es aber doch die individuelle Überlegenheit, immer wieder mit spielerischen Feinheiten gepaart, die den verdienten Erfolg sicherten. So fassten sich gerade bei engen Spielständen die beiden Linkshänderinnen Carole Mittelheisser und Tanja Küffner ein Herz und zeigten erfreuliche Leistungen. Überhaupt, obwohl mit Laura Wedrich und Saskia Probst die beiden überragenden Torschützinnen der vergangenen Saison gesundheitsbedingt fehlten (Probst kam lediglich für einen Siebenmeter aufs Feld, den sie im Nachwurf verwertete), gelangen der TSH 30 Tore.

Es hätten aber laut Watzingers Trainerkollegen Mirko Scholten mindestens 35 sein müssen ("ich habe aber nie am Sieg gezweifelt"). Großen Anteil daran hatte auch Kristin Lang am Kreis, deren Formkurve deutlich nach oben zeigt. Watzinger selbst verwies auf den Druck des gewinnen müssens ("Das braucht man den Mädels nicht sagen, das wissen sie selber ganz genau"), wollte aber die verschiedenen Fehler nicht schön reden und zeigte sich unzufrieden mit dem Innenblock seiner Abwehr, wo in der Tat so mancher Klops passierte, allerdings auch dadurch bedingt dass man häufiger als sonst gerade hier personelle Wechsel vornahm.

TSH: Ebersberger, Gerling; Stephan 7, Egle 1, Bestle 2, Probst 1, Schneidereit, Lichtscheidel 7/3, Zimmermann 1, Lang 2, Erdmann 1, Mittelheisser 3, Küffner 5, Neumann.

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