Dobrindts Plan: Digitalisierung weiter fördern

10.8.2017, 17:35 Uhr
Dobrindts Plan: Digitalisierung weiter fördern

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Eingangs sagte Forschungsstaatssekretär Stefan Müller, dass die Digitalisierung ein gesamtgesellschaftliches Thema sei. Daher wünsche man sich den Dialog mit dem Publikum.

Bundesminister Alexander Dobrindt erklärte, die Digitalisierung betreffe alle Bereiche, beispielsweise die Mobilität, das Gesundheitswesen und die Bildung. Dazu müssten überall Breitbandanschlüsse zur Verfügung stehen. Für den Ausbau der Glasfasertechnologie nehme die Bundesregierung in der nächsten Wahlperiode vier Milliarden Euro in die Hand.

Der Wohlstand werde nicht ohne das Auto gesichert werden können. Automatisiertes Fahren, Carsharing, Veränderung der Antriebstechniken. Batterien, Brennstoffzellen und Verbrennungsmotoren mit CO2-neutralen synthetischen Kraftstoffen müssten vorangebracht werden.

Benötige Deutschland nicht eigene Schlüsseltechnologien für diese Entwicklungen?, lautete ein Publikumsbeitrag. Dobrindt gab zu, dass die Wertschöpfung durch diese Basistechnologien in Deutschland neu belebt werden müsse.

Dafür sei man in anderen Bereichen ganz vorn dabei: Deutschland verfüge über die weltweit erste intelligente Straße, das digitale Testfeld Autobahn auf der A 9 zwischen München und Ingolstadt. Automatisiertes Fahren könne das Leben sicherer und Fahren im hohen Alter noch möglich machen. Siegfried Balleis, früherer Oberbürgermeister Erlangens, sprach sich für die Möglichkeit aus, hoch automatisiertes Fahren und vernetzte intelligente Mobilität in der Metropolregion Nürnberg zu verorten.

Auch in der Gesundheitsbranche finde eine starke Entwicklung zur Digitalisierung statt. Hierzu gab es aus dem Publikum die nächsten Fragen. Warum man die Gesundheitskarte trotz der Investition von 1,7 Milliarden Euro einstampfen wolle? Für Dobrindt "ein wunder Punkt", aber er bezweifelte, ob die Gesundheitskarte wirklich eingestampft würde. Das Problem der Gesundheitskarte sei, dass sie ohne Daten keinen Sinn mache. Das rufe aber die Datenschützer auf den Plan.

Auch dieses Thema wurde im Publikum aufgegriffen. Ein Beitrag regte an, Datenerfassung und -verwertung zu überdenken und zu restrukturieren, um Missbrauch der Daten zu verhindern. "Datenschutzmutiger werden und Missbrauch verhindern, das ist kein Widerspruch. Es geht beides", meinte Dobrindt.

Dass die Digitalisierung Arbeitsplätze wegnimmt, sieht Dobrindt nicht. In der Digitalisierung liege die Chance neuer Wertschöpfung, an der Deutschland beteiligt sein müsse.

MdL Walter Nussel dachte bei der Digitalisierung weniger an Industrie und Forschung, als an den heimischen Mittelstand. Er warb dafür, sich in allen Bereichen mit der Digitalisierung auseinanderzusetzen. "Wer sich nicht damit beschäftigt, wird irgendwann überrollt werden."

Antje Körner vom CSU Ortsverband brachte das Thema Digitalisierung in den Bereich Bildung. In der Schule müsse bereits die Begeisterung und das Vertrauen geweckt werden, die Risiken dieser Technologien beherrschen zu können. Müssten Schulen in dieser Hinsicht nicht modernisiert werden?

Stefan Müller sagte, dass man sich mitten in diesem Prozess befände. Digitale Bildung sei die Ergänzung von klassischen Lernformaten. Es gebe aber, was die digitale Ausstattung von Schulen anbelangt, noch Luft nach oben.

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