Droht in Herzogenaurach ein Nistplatz-Krieg der Störche?

14.2.2019, 06:57 Uhr
Droht in Herzogenaurach ein Nistplatz-Krieg der Störche?

© Foto: Heinz Czellnik

Czellnik hat damit unsere Veröffentlichung in der gestrigen Ausgabe korrigiert. Keineswegs, sagt er, stehen den heimkehrenden Störchen die vier Ausweich-Horste zur Verfügung, die die Stadt ihnen für die Dauer des Rathaus-Neubaus und der Schlosssanierung errichten wollte.

Wie berichtet, hatte eine Fachleute-Gruppe dafür die Carl-Platz-Schule, das Spitalgebäude am Kirchenplatz und die ehemalige Schwesternvilla an der Flughafenstraße ausgesucht. Auf dem Schulhaus hätten zwei Nisthilfen errichtet werden sollen, auf den beiden anderen Gebäuden je eine — natürlich fertig bis zur Heimkehrzeit.

Letztere ist nun angebrochen. Laut Czellnik ist auch der "Stammvater" aller Herzogenauracher Störche eingetroffen. Der Vogel mit der Ringnummer DER A 6500 fand auf dem Schlossdach seinen seit 2010 gewohnten Nistplatz unbewohnbar. Wie berichtet, wurden im Interesse der von den Baukränen gefährdeten Großvögel die Horstgestelle mit Metallkonstruktionen quasi "gesperrt", um ihre Bewohner zu vergrämen und zu den Ersatz-Nistplätzen zu locken.

Statik stimmte nicht

Die Interims-Horste sind fertig gezimmert, mit Metall-Horstkörben versehen und eigentlich bereit, montiert zu werden. So auf Anfrage die städtische Umweltbeauftragte Monika Preinl. Doch habe man wegen der Statik die Standorte wieder ändern müssen. Spital und Schwesternhaus seien als nicht geeignet befunden worden. Nach Rückversicherung bei der Oberen Naturschutzbehörde sollten alle vier Ersatz-Horste auf die Carl-Platz-Schule kommen, so Preinl. Dazu aber braucht man, ebenfalls aus statischen Gründen, für die Holzkonstruktionen noch Stützen aus Metall. Diese, so Preinl, haben aber Lieferzeit. Erst in etwa zwei Wochen werde man deshalb die Nisthilfen aufs Schuldach montieren können, was, so Monika Preinl, schade sei, aber nicht zu ändern und wohl auch noch nicht zu spät.

Heinz Czellnik sieht letzteres etwas anders. Denn bis zum Wochenende sei frühlingshaftes Wetter vorhergesagt, sodass wohl alle Herzogenauracher Störche bis dahin eintreffen würden. Doch gibt es im Stadtkern nur eine einzige intakte Nistmöglichkeit, den Horst auf der Beyschlag’schen Apotheke. Um diesen werde es garantiert Kämpfe geben. Und, so der Storchenbeobachter, der Horst ist zu groß, um von einem Storchenpaar verteidigt zu werden. Czellniks Einschätzung: "Es wird blutig".

Eigentlich hätten die Horste in der Weihnachtszeit montiert werden sollen. Czellniks Vorwurf: Irgendwer im Rathaus habe "geschlafen".

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