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HERZOGENAURACH - „What can we poor Females do? “ - Was können wir armen Frauen tun? Schon der englische Barockkomponist Henry Purcell stellte sich diese Frage. Mit diesem Lied eröffneten „Die MALeDIVEN“, ein in Herzogenaurach bestens bekanntes Frauentrio, die Veranstaltung zum Internationalen Frauentag im Martin-Luther-Haus.

Von Selbstmitleid konnte an diesem Abend keine Rede sein. Geballte Frauenpower auf hohem stimmlichen und musikalischen Niveau präsentierten Annette Lubosch (Mezzosopran), Michaela Zeitz (Sopran) und Claudia Wagner (Klavier).

Die politischen Frauen Herzogenaurachs, Ingrid Dresel-Fischer (SPD/ Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen), Retta Müller-Schimmel (Bündnis 90/Die Grünen) und Ruthild Schrepfer (CSU/Frauenunion) führten damit die Tradition einer gemeinsamen Veranstaltung zum 15. Mal durch.

Annette Lubosch und Michaela Zeitz sind beide Absolventinnen der Musikhochschule München und freiberufliche Sängerinnen mit Konzertauftritten im In- und Ausland. Claudia Wagner studierte Klavier am Meisterkonservatorium in Nürnberg und ist hauptberufliche Klavier- und Querflötenlehrerin am Ostendorfer Gymnasium in Neumarkt.

So zeigten sie auch zunächst einmal mit klassischen Liedern von Wolfgang Amadeus Mozart, Johannes Brahms, Robert Schumann, Franz Schubert und Giacomo Puccini die ganze Bandbreite ihres musikalischen Könnens. „Nun hast du mir den ersten Schmerz getan“, nur ein Beispiel von vielen Schumann-Liedern, intonierte Annette Lubosch gefühlvoll und stimmgewaltig. Nicht weniger ergreifend Schuberts „Gretchen am Spinnrade“, gesungen von Michaela Zeitz.

Ihr komödiantisches und schauspielerisches Talent lebten sie bei der leichten Muse aus. Im musikalischen Dialog stellten sie fest: „Die Männer sind alle Verbrecher“. Michaela Zeitz konstatierte denn auch in dem Gedicht „Meisterstück“: „Der Mann ist nur ein Stück zur Probe, wir Frauen sind das Meisterstück“. Mit Gelächter und viel Applaus bekundeten die Frauen ihre Zustimmung.

Viele Frauen — nun es gab auch zwei Männer, die sich in die Höhle der Löwinnen wagten — waren gekommen. Sie gerieten denn auch ins Visier der zwei Protagonistinnen. Musikalisch schmachtend umgarnte Annette Lubosch ihren „Egon“, komponiert von Heino Gaze. Michaela Zeitz suchte sich „einen Mann, einen richtigen Mann aus, dem das Feuer aus den Augen sprüht“, das durch Marlene Dietrich bekannte Lied „Kinder heut Abend“ von Friedrich Hollaender.

Als Trostpflaster für die ungewollte Aufmerksamkeit gab es Rosen für die Männer. Mit lang anhaltendem Applaus bedankten sich die Frauen für einen niveauvollen vergnüglichen Abend. Mit der romantischen Barcarole „Schöne Nacht, du Liebesnacht“ von Jacques Offenbach, als Zugabe, entließen die „MALeDIVEN“ gutgelaunte Frauen und Männer(?) in die milde Frühlingsnacht.

Wie in jedem Jahr geht der Erlös der Veranstaltung an Frauenprojekte. In diesem Jahr soll die „Aktion Herzkissen“, die Stoffkissen in Herzform für brustamputierte Frauen näht, bedacht werden. Unter der Achsel getragen, verringern diese die Schmerzen nach der Operation. Ein weiteres Projekt ist „STOP“, eine Initiative gegen sexuelle Ausbeutung von Kindern und jungen Frauen in Delhi.