Ein Arbeitssieg nach der "Gala in Grün"

10.12.2017, 20:46 Uhr
Ein Arbeitssieg nach der

© Foto: Thomas Hahn

Der HEC erlebt derzeit ein übliches Phänomen: Jeder will den Tabellenführer zu Fall bringen. Da wachsen viele Gegner gerade vor eigenem Publikum über sich hinaus. Und wenn man selbst eine stundenlange Anreise durchs verschneite Bayernland zum Teil auf spiegelglatten Straßen hinter sich hat, dann ist man zumindest in der Anfangsphase noch nicht voll da.

Selbst eine Gala wie beim 7:1 am Freitag bei der "Green Night" gegen den Verfolger HC Landsberg verleiht das nicht gleich Flügel. Zumal die Schiedsrichter schon früh reichlich Zeitstrafen vor allem gegen die Gäste (am Ende "gewann" der HEC auch in dieser Disziplin mit 22:18), was es schwer machte, Spielfluss zu finden.

Wie am Freitag fehlten Kapitän Martin Vojcak und Philipp Seelmann, beide wegen Krankheit. Schon früh mussten die Alligators erstmals in Unterzahl agieren, doch an Goalie Philipp "Fipsi" Schnierstein führte trotz Dauerbeschuss durch die "Eishackler" zunächst kein Weg vorbei.

Doch in der 7. Minute ist es doch so weit. Erneut steht ein Höchstadter weniger auf dem Eis – und in der Sekunde, in der André Lenk wieder von der Strafbank kommt, fällt das 1:0 durch Dejan Vogel. Wieder sieben Minuten später das 0:2, nachdem die Gäste eine eigene Überzahl nicht nutzen konnten. Vier Peißenberger gegen drei Höchstadter Feldspieler, am Ende kann auch Schnierstein den Gegentreffer durch Valentin Hörndl nicht verhindern.

Danach macht der HEC Druck, doch die "Torfabrik" um Michal Petrak, den "Bayernliga-Spieler des Monats November" laut bayernhockey.com, produziert noch nichts Zählbares. Da muss es die dritte Reihe richten – und das ist die eigentliche Geschichte des Abends. Denn ausgerechnet Neuzugang Jakub Revaj, am Freitag nicht einmal eingesetzt, weckt die Hoffnung auf eine Wende: Nach Vorlage von Patrick Wiedl schießt der 21-Jährige dem EVP-Keeper Felix Barth dem Puck durch die Beine. Mit 1:2 geht es auch in die Pause.

Nach Wiederbeginn die auffälligste Neuerung: HEC-Spielertrainer, Daniel Jun, nicht 100-prozentig fit, steht nicht mehr auf dem Eis, sondern nur noch an der Bande. Für ihn rückt Oleg Seibel in die zweite Reihe, der zuvor nur gelegentlich gebrachte Revaj fest in die dritte.

Wendig und schnell ist der Neue. der aus Memmingen kam. Natürlich kennt er das Team noch nicht so gut wie Rückkehrer Max Cejka, aber er hinterlässt einen engagierten Eindruck. Fazit von Pressesprecherin Caroline Hauke: "Der muss sich erstmal beweisen, ist aber auf einem guten Weg dahin."

Starkes Powerplay

Aber auch er muss mit ansehen, wie Florian Höfler kurz nach dem Seitenwechsel die Führung für die Hausherren auf 3:1 ausbaut, die da wieder in Überzahl sind. Doch auch die Alligators bekommen zwei Mal Powerplay und nutzen das. Vor dem 2:3 (30.) kreiselt die Scheibe gekonnt vorm gegnerischen Tor, am Ende netzt Vitalij Aab ein. Beim Ausgleich ist Tomas Urban der Profiteur der vorhergegangenen schönen Kombination. Der Spitzenreiter dreht nun auf, geht aber dennoch mit einem Rückstand in die Pause, weil kurz vor der Sirene ein Bully vor dem eigenen Tor unmittelbar zum Peißenberger 4:3 führt.

Aber der HEC bleibt am Drücker, das letzte Drittel bietet Einbahnstraßeneishockey. Vor dem 4:4 erobert sich Lukas Lenk die Scheibe hinter dem TSV-Tor und bedient mustergültig Aab, der sie ins Netz hämmert. Beim 5:4 durch Thilo Grau ist erneut Revaj unter den Vorlagengebern, das 6:4 von Petrak fällt wieder in Überzahl. Selbst eine vierminütige Unterzahl überstehen die Alligators schadlos, Petrak schießt sogar noch ein Empty-Net-Goal zum 7:4.

Daniel Juns Kommentar in der Pressekonferenz: "Gegen Peißenberg zu spielen, ist immer harte Arbeit. Es war ein Spiel mit viel Unterzahl und viel Überzahl, ein Spiel bei dem man an seine Grenzen gehen musste."

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