Helmut Hack, ein ehrbarer Kaufmann

1.8.2013, 14:52 Uhr
Helmut Hack, ein ehrbarer Kaufmann

© Hans von Draminski

Mit 13 trat Helmut Hack (Jahrgang 1949) am 1. August 1963 in die Firma ein und begann hier eine Kaufmannslehre. Schon mit 20 wurde Hack, dem sein Onkel Hans Wedel, der Seniorchef der Firma, frühzeitig viel Verantwortung übertrug, Prokurist.

Martin Wedel, Sohn des 2006 verstorbenen „Seniors“, erinnert bei der Ehrungsstunde unter freiem Himmel, zu der sich beinahe die gesamte Belegschaft des Standorts Vestenbergsgreuth versammelt hat, an die abenteuerlichen Geschäftsreisen in den Balkan, die der Vater mit ihm, seinem Bruder Adolf und dem Neffen Helmut Hack in den 1960er Jahren unternahm. Tausende von Kilometern „auf staubigen, schlechten Straßen“, mit hartgekochten Eiern und ungarischer „Herz“-Salami als Reiseproviant.

Helmut Hack, der früh die Buchhaltung des Betriebs übernommen hatte, lernte so das europäische Tee- und Kräutergeschäft „von innen“ kennen, knüpfte auf jenen Reisen Kontakte, die zu einem nicht kleinen Teil bis heute bestehen. Und zeigte damals schon auffallend große Flexibilität, wenn es darum ging, mit neuen Situationen fertig zu werden. Dass man manche geschäftliche Besprechungen im ehemaligen Jugoslawien kurz hielt, um das gute Essen und Bootsfahrten auf der Adria zu genießen, wie Martin Wedel betont humorig erzählt, sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass Helmut Hack in jenen Jahren zielgerichtet ein Netzwerk aus auch privat gepflegten Beziehungen aufbaute, das später ein wichtiger Faktor seines Geschäftserfolges werden sollte.

Statt Mobiltelefonen gab es Telegramme — und „keine Neuigkeiten von daheim waren gute Neuigkeiten“, wie Martin Wedel in seiner nostalgischen Rückschau lächelnd betont. „Helmut Hack machte die Firma zu dem, was sie heute ist“, erklären die Wedel-Brüder beinahe unisono. In jedem lobenden Wort, jeder Anekdote schwingt der Gedanke eines eingeschworenen Famlienunternehmens mit, wenngleich der Begriff an diesem entspannten Ehrungs-Vormittag nie fällt.

Gute und schlechte Zeiten

Es habe gute und schlechte Zeiten gegeben — und Helmut Hack habe es stets verstanden, aus scheinbaren Niederlagen am Ende doch noch Erfolge zu machen. Die Reaktorkatastrophe in Tschernobyl kostete zwei Ernten, die völlig verstrahlt wurden, nach dem Zusammenbruch des Ostblocks waren rund 50 Prozent der bisherigen Lieferanten quasi nicht mehr existent — doch die Suche nach neuen Bezugsquellen für die Tee-Rohstoffe endete glücklich, weil Helmut Hack die Probleme analysierte und zielgerichtet löste, so die Wedel-Brüder. Auch beim nachhaltigen Anbau sei man der Konkurrenz heute einen Schritt voraus — „da haben wir uns auf Helmuts Bauchgefühl verlassen“, schwärmt Adolf Wedel, der Hack zum „50-Jährigen“ Urkunden der Martin Bauer Group und der IHK überreichte, außerdem eine Skulptur, die das kollegiale Händeschütteln symbolisiert.

Helmut Hack selber bringt sein Credo auf einen einfachen Nenner und beschwört den angesichts der Person Hack gar nicht so utopisch erscheinenden Charakter des „ehrbaren Kaufmanns“, der seine Mitarbeiter nicht ausnützt und seine Kunden nicht betrügt — nach eigenem Bekunden die Maxime, der Helmut Hack sein ganzes Arbeitsleben lang folgte.

„Einer allein kann nichts umsetzen — gemeinsam sind wir eine Macht“, sagt Hack mit Nachdruck und lässt keinen Zweifel daran, dass der Dank, den er zu seinem Jubiläum bekommt, in gleichem Maße seinem Team gilt. „Wenn man gut miteinander umgeht, dann ist das nur schön“, meint Hack, der seinen Leuten ins Stammbuch schreibt, die eigene Arbeit und die Produkte der Firma zu lieben — „denn nur dann macht man sie auch gut.“

Am Ende muss er viele Hände schütteln — weil man ihn in dieser Firma schätzt und offensichtlich gern hat.

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