Ein Einblick in die Welt des Profi-Fußballs

29.3.2017, 18:52 Uhr
Ein Einblick in die Welt des Profi-Fußballs

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Marius Funk humpelt leicht, als er auf die Bühne in der Aula des Höchstadter Gymnasiums steigt. Am rechten Bein trägt er eine Schiene. Anfang Januar hatte sich der Torhüter der Spielvereinigung Greuther Fürth das Kreuzband gerissen. Er wird wohl noch einige Zeit keinen Fußball spielen und mit der Mannschaft trainieren können. Die anderen Profis des Kleeblatts hat Coach Janos Radoki fast zeitgleich zu einer Übungseinheit abkommandiert – am Sonntag steht schließlich ein Bundesligaspiel in Heidenheim an.

Funk ist mit 21 Jahren ein junger Torwart, vor seiner Verletzung spielte er in der Fürther U 23-Mannschaft. Seine eigene Schulzeit ist noch nicht weit weg. Als die Schüler der Klassen 9a, b und c ihn danach fragen, muss er nicht lange nachdenken, wie sein Tag aussah: Schule bis 13 Uhr, dann im Zug auf dem Weg zum Training lernen, auf dem Fußballplatz stehen und um halb zehn abends zuhause sein. Die Schüler haben viele Fragen an Funk: Wie hoch sein Gehalt ist ("Das ist mein Geheimnis"), was er nach seiner Karriere vorhat, ob er noch Zeit für seine Freunde hat ("Die wohnen zum Glück nur anderthalb Stunden entfernt, deshalb ist genug Zeit."). Und der Profi, der im Sommer vom VfB Stuttgart zum Kleeblatt kam, verrät: "Mein Ziel ist es, die Nummer eins im Fürther Tor zu werden." Im Deutschunterricht haben die Neuntklässler eine Art Pressekonferenz für die beiden Gäste aus der Kleeblattstadt vorbereitet. Neben Funk ist auch Georg Thoma da. Er war selbst Schüler am Höchstadter Gymnasium, hat hier 2004 Abitur gemacht und arbeitet inzwischen in der Sponsoring-Abteilung der Spielvereinigung. Er kümmert sich unter anderem darum, Geldgeber zu finden und ist Teil der etwa 35 Mitarbeiter starken Geschäftsstelle. "Zu einem Verein gehört viel mehr dazu als die Mannschaft, die am Wochenende auf dem Platz steht", erklärt er den Schülern.

Nach dem Abitur hat Thoma Sportökonomie studiert. Das lag nahe: Als Schüler war er einer der ersten Absolventen des Sport-Leistungskurses bei Lehrer Peter Baum, der die Runde an der Schule organisiert hat. Thoma hat einen Tipp für die Neuntklässler parat: Unbedingt Praktika und Auslandssemester machen, aber vor allem: "Lasst nach dem Praktikum den Kontakt zum Arbeitgeber nie ganz abreißen."

Das Höchstadter Gymnasium ist seit 2014 Partnerschule der Spielvereinigung, den Besuch im Unterricht bietet der Verein aber allen Schulen in der Region an. Neben den Neuntklässlern ist auch die komplette Schul-Fußballmannschaft anwesend, die in diesem Jahr mittelfränkischer Meister wurde. Gleich nach der Talkrunde machen sich die Schüler auf, um unter den Fünft- und Sechstklässlern Nachwuchs für das Schulteam zu sichten. Das ist schon fast wie bei den Profis.

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