Ein Potpourri klassischer Gute-Laune-Musik

26.3.2018, 15:00 Uhr
Ein Potpourri klassischer Gute-Laune-Musik

© Christian Enz

Ein Abend im Zeichen klassischer Musik kann schnell abgehoben wirken. Nicht so bei der Stadtkapelle. Dies zeigte schon die Begrüßung des Publikums durch Johannes Schwägerl. Statt Musiktheorie präsentierte der zweite Vorsitzende des Ensembles ein Wortspiel. "Achtung, Klassik! ist für uns keine Warnung. Es ist Ausdruck von Hochachtung vor Dirigent und unseren jungen Musikern, sich auf dieses Programm mit uns einzulassen", sagte Schwägerl mit einem verschmitzten Lächeln.

Es war durchaus ein Wagnis von Dirigent Markus Koppmann, seinem Ensemble ein rein klassisches Programm vorzuschlagen. "Wir fanden die Idee aber alle gleich super – und haben es einstimmig so beschlossen", berichtet Johannes Schwägerl.

Pauken und Hörner

Für den Einstieg hatte der musikalische Leiter die Eröffnungsfanfare aus Richard Strauss‘ "Also sprach Zarathustra" gewählt. Eine standesgemäße Eröffnung für einen solch ambitionierten Themenabend – mit vollem Orchestereinsatz, garniert durch martialisch eingesetzten Pauken und druckvollen Hörnern.

Nach einem düster anmutenden Motiv aus Gioachino Rossinis "Semiramide" bewies die Stadtkapelle, dass sie auch bei leichtfüßig schnell gesetzten Werken keine Defizite aufweist. Perfekt eingestimmt ließen sich die 40 Musiker von ihrem Frontmann Koppmann durch den Operetten-Klassiker "Heut geh ich ins Maxim", einer Auskopplung aus "Die lustige Witwe" von Franz Lehár, leiten. Ebenso wie durch den Fliegermarsch, ein Extrakt der Operette "Der fliegende Rittmeister" von Hermann Dostal.

Wer glaubte, dass die Stadtkapelle damit ihr Pulver bereits verschossen hatte, wurde nach der Pause eines Besseren belehrt. Da startete das Ensemble noch einmal richtig durch. Zunächst mit Hymne und Triumphmarsch aus Verdis Aida. Eine anspruchsvolle Präsentation, vor allem für die Trompeten, die diese mit Bravour meisterten.

Zeit zum Träumen bot dann die Carmen-Suite. Hier fasste das Ensemble auf der verlängerten Bühne der Fortuna Kulturfabrik die bekanntesten Melodien aus dem 1875 uraufgeführten Opern-Hit "Carmen". Die dramatische Geschichte forderte die Musiker ebenso heraus, wie Joseph-Maurice Ravels "Boléro" zusammen.

Das knapp zweistündige Programm "Achtung, Klassik!" stellte für die sichtlich begeisterten Laien-Musiker eine Herkulesaufgabe dar. Die diese versiert und mit enormer Kondition meisterten. Da war es folgerichtig, mit der zweiten eingeforderten Zugabe den Radetzky-Marsch als Schlusspunkt unter einen emotionalen Konzertabend zu setzen.

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