Eine Promenade entlang der Aurach

7.7.2018, 09:58 Uhr
Eine Promenade entlang der Aurach

© Foto: Ralf Rödel

Der Plan hat längst seinen Rufnamen weg: Aurach-Promenade heißt das Projekt nach seinem Herzstück, einem neuen, breiteren Uferweg direkt über dem Fluss in dem recht schmalen Ufer-Abschnitt gut 100 Meter weit vom Kuwe-Steg nach Osten.

Dort wird massiv umgebaut werden, wenn sich der Stadtrat nicht von den Kosten von kalkulierten knapp 1,3 Millionen Euro abschrecken lässt. Um einen Weg von 3,50 Metern Breite unterzubringen, muss man eine Stützmauer direkt über dem Wasser errichten. 1,50 Meter hoch soll diese werden. Und in dem flussnah nicht sehr festen Untergrund braucht man dazu L-Steine, die 1,80 Meter tief in die Uferböschung gegraben werden.

Das, erläuterte dem Ausschuss die Landschaftsarchitektin Stephanie Hackl, geht wiederum nicht, ohne dass die Baustelle auch bis auf fremden Grund reicht. Bis an den jetzigen Weg heran reicht das Grundstück von Ulrich Wirth. Fünf Meter davon bräuchte man für die Baumaschinen, und Bürgermeister German Hacker berichtete anerkennend, dass sich der Eigentümer ohne weiteres bereiterklärt hat, dies für die Bauzeit auch zuzulassen.

Wirth bekommt seinen Garten und auch die Hochwasser-Mauer zum Uferweg hin nach dem Wegebau wieder hergerichtet und auch einen neuen Sichtschutz, der ja auch eine Gestaltungsfunktion zur öffentlichen Fläche erfüllt.

Deshalb schlug Stephanie Hackl dafür eine Holzwand vor und löste damit auch die erste Diskussion aus. Curd Blank (SPD) sah zu geringe Haltbarkeit und brachte verzinkten Stahl ins Gespräch, Bernhard Schwab (CSU) äußerte Bedenken ob des hohen Pflegeaufwands. Beides wurde widerlegt. Garantiert aus verzinktem Stahl wird das Geländer, das wegen der Fallhöhe von 1,50 Meter auf die Stützmauer am Ufer kommen muss. 1,10 Meter hoch muss es werden und Hackl schlug eine einfache Stahlkonstruktion mit einem kleinen optischen Trick vor: Die senkrechten Stäbe zwischen Handlauf und Basis soll immer ein kleines Stück in sich gedreht werden, sodass sie blickdurchlässiger werden und je nach Blickwinkel auch anders aussehen.

Die Aurach-Promenade soll auf Höhe des Parkdecks in den normalen Gehweg übergehen. Es gibt dabei eine kleine Ecke, und diese will die Gestalterin zu einer Art Balkon machen, von dem man den Fluss in beide Richtungen überblicken kann.

Danach soll der Weg ein Stück vom Gewässer entfernt verlaufen. So gibt es Platz für eine flach bis an die Aurach hin geneigte Uferwiese, die das Ufer zugänglich macht. Jenseits des Gehwegs sieht der Plan drei "Fitness-Inseln" vor, kleine Areale mit robusten Trainingsgeräten für den "Work-out" beim Joggen. Neben der Uferwiese soll es auch Sitzstufen am Fluss geben, eine Ufer-Treppe, eventuell sogar Trittsteine im Gewässer.

Dies alles ist, versicherte Hackl, schon mit dem Wasserwirtschaftsamt besprochen und von der Fachbehörde gutgeheißen. Man könne also getrost den fertigen Plan dort einreichen.

Die Planerin hatte auch Vorschläge für die "Möbel", wie Bänke, Abfalleimer und Kot-Tüten-Spender für Hundehalter dabei, auch für die Fitness-Geräte. Sie sagte auch, die meisten Ufer-Bäume und die in der schon bestehenden Anlage würden erhalten, wenn sie gesund sind. Roden müsse man allerdings dort, wo die Uferwand gebaut wird, und auslichten müsse man auch den Uferbewuchs gegenüber. Für Neupflanzungen empfahl Hackl Lebkuchenbaum, Rotahorn, Traubenkirsche und Trompetenbaum, für das Ufer Schwertlilien, Zwergbinsen, Hahnenfuß, Taglilie oder Gauklerblume.

Anmerkungen kamen von den Stadträten. Einmal über den doch stattlichen Preis, den man aber wohl werde zahlen müssen für etwas Gutes. Es gibt auch bis zu 60 Prozent Städtebauförderung dafür. Angeregt wurde von Kurt Zollhöfer (CSU), bei den Sitzgelegenheiten unterschiedliche Sitzhöhen zu machen. Bernhard Schwab bekam zugesichert, im Plenum Genaues zum Pflegeaufwand der ganzen Anlage zu hören.

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