Endlich etwas tun: Flüchtlinge nähen, kochen, musizieren

12.2.2016, 14:56 Uhr
Endlich etwas tun: Flüchtlinge nähen, kochen, musizieren

© Foto: Edith Kern-Miereisz

Doris Ramstetter, Uschi Schmidt, Ruth Niewerth, Thomas Schäfer und andere, die sich für Flüchtlinge engagieren, suchen für die Geflüchteten nach Wegen aus dem Alltag, wo sich die Zeit in den Sammelquartieren endlos anfühlt.

Ein Weg aus der Tristesse und traumatischen Erinnerungen ist die gemeinsame Kreativität. Was kann man machen trotz wenig Geld und Sprachbarrieren? Nähen ist eine Antwort, kochen eine andere, Musik machen eine dritte. All dies tun die Geflüchteten an diesem Tag in der Mensa der Montessori Schule.

Talentierte Finger von Männern und Frauen verwandeln Stoffe in Kleider oder Taschen. Das Hochglanzpapier gespendeter Geo-Hefte wird zu Briefkuverts für Glückwunschkarten gefaltet. Zum Klang der persischen Langhalslaute wird in der Küche ein Mahl zubereitet – diese Woche ein europäisches Menü, vorige Woche war es ein Gericht aus Syrien (Rezept s. neben stehenden Kasten).

Die fünf Nähmaschinen, auf denen gearbeitet wird, sind geliehen oder gespendet. Für weitere wäre das Integrationsteam dankbar. Gerne hätten die Betreuer auch einen festen Raum, um Näh-Handwerkszeug stehen lassen zu können. Willkommen sind auch Zubehör wie Knöpfe oder Reißverschlüsse, sagt Irene Zwack. Auch zum Heraustrennen.

Endlich etwas tun: Flüchtlinge nähen, kochen, musizieren

© Foto: Edith Kern-Miereisz

In der Küche helfen Akbar Mahmoudi aus Iran, die kleine Darya Fahme aus Irak und Slatan aus Serbien zusammen, um ein Mittagessen zu kochen. Der ältere Mann ist wortkarg. Für ihn wird das Mahl ein Abschiedsessen. Er hat einen Abschiebebescheid erhalten. Bei der Stadtmesse Bauen, Wohnen, Renovieren am Samstag, 19. März, werden die textilen und Papierwerke zum Verkauf angeboten, ebenso beim Ökofest.

Das Weltcafé, jeweils freitags von 15 bis 17 Uhr (außer in den Ferien) im Freizeitheim in der Erlanger Straße, ist Anlaufstelle für Informationen oder Spenden.

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