Erfreulicher Ausgang einer heiklen Saison

4.5.2016, 18:39 Uhr
Erfreulicher Ausgang einer heiklen Saison

© Foto: Edgar

Letztlich galt es für den aus Sulzbach-Rosenberg kommenden neuen Coach Hans- Jürgen Kästl (siehe nebenstehendes Interview), praktisch ein teilweise neues Team zunächst zu verpflichten und dann zu formen. Es war lange Zeit nicht abzusehen dass man einen allein schon zahlenmäßig der höchsten bayerischen Spielklasse angepassten Kader aufbieten konnte.

In diesem Punkt aber gibt es durchaus Parallelen zwischen Hermannstädter und Kästl, denn beide verstehen es, externe Spielerinnen für die TS Herzogenaurach zu mobilisieren. Dass der aktuelle Trainer dabei vermehrt in unteren Spielklassen mit seinen Bemühungen Erfolg hatte und somit zusätzlich sportliche Aufbauarbeit leisten musste, während sein Vorgänger in der Regel auf Akteurinnen zurück greifen konnte die vorher zum Teil sogar höherklassig aktiv waren, ist eines jener Details, die sich von den früheren Spielzeiten unterscheiden.

Und dies ist Kästl eindrucksvoll gelungen, nicht nur, dass die etablierten Spielerinnen in kurzer Zeit mit den „Frischlingen“ eine menschlich bestens harmonisierende Einheit bildeten, sondern speziell die Vorrunde kann man durchaus als einen tollen, sportlichen Erfolg verbuchen. Da konnte man mit Ausnahme von Dachau alle Spitzenclubs bezwingen, was den fünften Platz mit 16:10 Punkten einbrachte,

Dann jedoch wurde man von der Vergangenheit eingeholt, denn wie in den fünf Bayernliga-Jahren zuvor gelang es in der Rückrunde nicht an dieses Niveau anzuknüpfen. Die Ursachen sind nicht einfach zu erklären, doch zwei Gründe spielen dann doch eine Rolle: Zum einen besteht das Team zum großen Teil aus Frauen, die im Zuge ihres Studiums gerade zum Jahresanfang auch andere Prioritäten setzen müssen, letztlich sind sie durchgängig reine Amateure.

Hinzu kommt, dass die TSH grundsätzlich jeweils in den Vorrunden so erfolgreich auf Punktejagd ging, dass es danach schon mal „schöpferische Pausen“ gab, angesichts der immer kleinen Kader irgend wie auch nachvollziehbar.

Zweimal in Folge Achter

Am Saisonende langte es dennoch zu guten Platzierungen im Mittelfeld der Tabelle, so auch vor zwölf Monaten, als man als Achter einkam, damals mit sieben Siegen, gleich acht Unentschieden sowie neun Niederlagen (bei damals 13 teilnehmenden Mannschaften), während es diesmal sogar 13 Siege gab, allerdings auch 13 Niederlagen zu Buche standen. Am Ende reichte es erneut zum achten Platz.

Abteilungsleiterin Christine Odemer bezeichnete das Auftreten und Abschneiden der Mannschaft in Anbetracht der ungewissen Ausgangslage generell als sehr erfreulich. Dazu habe der Trainer mit seiner ruhigen Art und dem unermüdlichen Streben nach personellen Ergänzungen maßgeblich beigetragen. Dass er auch noch in der Endphase der Saison die zweite Mannschaft bei deren (erfolgreichen) Kampf um den Klassenerhalt unterstütze, rechnet sie Kästl hoch an. Diese Erfahrungen, verbunden damit dass fast der komplette Stamm zusammen bleibt, lässt sie zuversichtlich auf die nächste Saison schauen.

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