Evi Bauer arbeitet mit klarem Heimvorteil

14.1.2019, 17:54 Uhr
Evi Bauer arbeitet mit klarem Heimvorteil

© Foto: Hans von Draminski

"Zuhause" arbeiten zu können, in der Gemeinde, aus der man stammt, empfindet Evi Bauer als Privileg und als wichtige Unterstützung bei der Arbeit. Weil viele Menschen offener sind, wenn man gleichsam aus ihrer Mitte stammt. Evi Bauer stammt aus Herzogenaurach, ging hier zur Schule und wurde als Klarinettistin auch Mitglied der Stadtjugendkapelle, zu der sie bis heute, nun als Altsaxofonistin, den Kontakt hält – den Generationen übergreifenden Ansatz, der im Mittelpunkt ihres Tuns steht, hat sie, die unter anderem in Höchstadt und Bamberg studiert hat, sichtlich verinnerlicht.

Evi Bauers Studienjahre an der Fachakademie für Sozialpädagogik in Höchstadt wurden von verschiedenen Praktika flankiert, unter anderem beim Kindergarten Sankt Magdalena, der damals noch von Schwester Edith geleitet wurde. Auch im damals einzigen Hort an der Carl-Platz-Schule arbeitete Evi Bauer ein Jahr als Praktikantin, was gleichzeitig als Berufsanerkennungsjahr für die angehende Erzieherin galt.

An der Bamberger Otto-Friedrich-Universität studierte Evi Bauer Soziale Arbeit und war als Praktikantin unter anderem beim Stadtjugendamt eingesetzt – es zeichnete sich ab, dass die Verbindung beziehungsweise Verzahnung der Generationen ihre spätere berufliche Arbeit bestimmen würde. Auch als Dozentin für Orthografie und Schreibtechnik war sie gefragt. Ihr heute knapp elfjähriger Sohn kam noch während des Studiums zur Welt – und war der Mittelpunkt, wenn sie ihn manchmal in die Vorlesungen mitnahm. Heute resümiert sie ihre Bamberger Jahre als "gute Zeit".

Gemeinsame Heimkehr

Dennoch kehrte sie mit ihrem Mann nach Herzogenaurach in die gemeinsame Heimatgemeinde zurück, schrieb hier auch ihre Diplomarbeit zuende – und wurde, kaum dass sie ihre alte Verbindung zum Hort reaktiviert hatte, hier eingesetzt, um eine Gruppe mit "problematischen" Kindern zu betreuen, in der es unter anderem darum ging, Lernschwächen und ähnliches zu therapieren. "Da kam auch der Opa zum Einsatz", erzählt sie in der Rückschau lächelnd. 2009 trat Evi Bauer den Dienst im Jugendamt des Landkreises ERH an, wo sie im Allgemeinen Sozialen Dienst eingesetzt wurde. Seit 2014 war eine Hälfte des Tätigkeitsfeldes die Familienbildung für den ganzen Landkreis, die Kooperationen mit diversen Dienststellen und Organisationen beinhaltet.

Evi Kurz kam nach der Geburt ihrer "Nachzüglerin" Emma, die heute zweieinhalb ist, im September 2017 aus der Elternzeit zurück. Im Sommer 2018 wurde ihr die Leitung des Generationen-Zentrums übertragen, dessen vorherigen Leiter Thomas Lang sie schon zuvor im Zuge der Familienbildung kennengelernt hatte.

Das Drei-Säulen-Prinzip des Generationen-Zentrums mit Angeboten für Kinder, Jugendliche und die Generation 60 plus wird beibehalten, die Vernetzung in Kursen und bei anderen Angeboten, die für alle Generationen interessant sind, soll noch dichter werden. Sehr gut angenommen werden zum Beispiel jetzt schon Smartphone-Kurse, in denen Jüngere den Älteren im Jugendhaus rabatz Tipps geben und Kniffe verraten, wie man die Mini-Computer in Handyform meistert.

Im Gegenzug hatte der Plätzchenback-Kurs kräftigen Zulauf nicht nur von Seniorinnen und Senioren. Weil manche Theman immer Konjunktur haben, wie Evi Bauer weiß. Genau wie die Suche nach ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern nie endet. Wer mit anpacken will, kann sich per Mail an generationen.zentrum@herzogenaurach.de melden. 2020 wird das "40-Jährige" des Spielmobils gefeiert, schon in diesem Jahr hirnt man im Generationen-Zentrum über "imagebildende Maßnahmen" und Events, die das Generationen-Zentrum, das im Gebäude des früheren Freizeit-Heims residiert, bekannter machen sollen . "Es ist wunderschön, in und für Herzogenaurach arbeiten zu dürfen", schwärmt Evi Bauer.

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