Felix Wöllner: „Ein Traum geht in Erfüllung“

1.10.2014, 16:05 Uhr
Felix Wöllner: „Ein Traum geht in Erfüllung“

© Foto: privat

Felix Wöllner hat sein Ziel klar definiert. „Mit möglichst wenig Fehlern rausgehen und eventuell den einen oder anderen Zweikampf gewinnen.“ Dass er, was die Kondition anbetrifft, den Bayern-Profis völlig unterlegen ist, weiß er im voraus. Aber einen Sprint werde er dennoch mithalten können, dessen ist er sich sicher. Seit drei Wochen ist er wieder voll im Training beim Innsbrucker AC, seinem momentanen Fußballverein, dessen Saison in der Landesliga Tirol bereits begonnen hat.

Zusätzlich trainiert Felix privat. Am Sonntag, so erzählt er beim Telefonat aus Innsbruck, wird es ein erstes Training im Sportpark Unterhaching geben, am Montag dann ein zweites vor dem Spiel. Wohl dann erst werden sie die Spielposition erfahren, vermutet er. Gewöhnlich spielt er im Mittelfeld.

Laut Vater Bernd hat er aber auch Erfahrung als Verteidiger, rechts wie links. Felix ist eher wichtig, dass „die Einsatzzeit passt“. Dann will er nur spielen und zeigen, was er kann. Stets fair natürlich, denn bereits beim Casting wurde klar gemacht: Wer grätscht, wird ausgewechselt. Einen Bayern-Star zu foulen ist absolutes Tabu.

Der 22-Jährige ist, was Fußball betrifft, familiär geprägt. Geschwister, Mutter, Vater sind fußballbegeistert. Bernd spielte früher beim 1.FC Nürnberg, war später einige Zeit Jugendtrainer beim ASV Weisendorf. Mama Sabine ist dort schon länger für die Kasse zuständig.

Insofern verwundert es nicht, dass Felix bereits mit dreieinhalb Jahren in Mönchengladbach auf dem Fußballplatz stand. Irgendwann knallte ihm ein Ball zu heftig an den Kopf – er legte eine Pause ein.

Umgezogen nach Weisendorf steckte ihn der Vater in den ASV. Mit zehn Jahren stand dann für Felix fest: Er will Bundesligaprofi werden. Sichtungstage bei verschiedenen Vereinen folgten, überall wurden Leistungszentren aufgebaut. Bis zum 15. Lebensjahr spielte er für die Jugend der SpVgg Greuther Fürth in der Bayernliga Nord, dann zwei Jahre beim FSV Erlangen-Bruck. Nach einer Verletzungspause kam er zum ASV Weisendorf zurück und war mit der A-Jugend erfolgreich.

Dass er sich dann 2013 zum ZDF-Torwandschießen gemeldet hatte, fußte auf Vater Bernds Idee. Denn Felix hatte vorher ein außergewöhnliches Fußball-Video mit seinem Kommilitonen und Freund Jörg Zenkel in Innsbruck produziert, um sich für ein Stipendium an einem Fußball-College in den USA zu bewerben. Felix waren dann zwei Jahre Staaten doch zu lang, er passte.

Das Video aber sandte er ans ZDF – und wurde prompt eingeladen. Jörg und Felix hatten wirklich an ungewöhnlichen Orten und unter Extrembedingungen gekickt. Einmal schossen sie durch die olympischen Ringe der Innsbrucker Sprungschanze und dann zeigten sie droben im Schnee unterm Gipfelkreuz des Patscherkofel exklusiven Kopfball. Dass er dann Torwandkönig geworden ist, das war nach Meinung des Vaters die „Eintrittskarte“ zum Paulaner- Cup-Casting.

Die Eltern werden wegen eines lang gebuchten Urlaubs beim Spiel in „Haching“ nicht dabei sein können. Wohl aber Bruder und Schwester, Oma und Tante, dazu viele ASVler. 40 Weisendorfer werden anreisen, zehn aus Innsbruck dazu kommen. Denn jeder Spieler der Traumelf darf 50 persönliche Schlachtenbummler einladen und als Unterstützung im Tross führen. Felix jedoch bleibt bisher cool. Stellt sich mental wieder so ein wie beim zweiten Casting als er mit einer genialen Idee die Jury überzeugte und für die Traumelf ausgewählt wurde.

Was er gemacht hat? Ein Weizenbierglas gefüllt, den Ball drauf gelegt und ihn gezielt in einer aus Kartons selbst gebastelten Torwand versenkt. Unter den Augen von Jurymitglied und Weizenspezialist Waldi Hartmann – das kam an!

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