Fiese Blutsauger in Büschen und im Gras

HÖCHSTADT - Die Temperaturen sollen steigen, und dann haben die Zecken wieder Saison. Die spinnenartigen Insekten haben bei Frühjahrs-Wetter die besten Voraussetzungen, um Wirte zu finden. Doch der Biss ist nicht das Schlimmste. Viele Zecken übertragen Krankheiten. Die Johanniter-Unfall-Hilfe Oberfranken und die Vitalo-Apotheke geben Ratschläge zum Thema.

Zecken fallen nicht von Bäumen. Sie halten sich am liebsten in Büschen oder hohem Gras auf. Ab acht Grad werden sie, so die Johanniter des Regionalverbandes Oberfranken, aktiv. Je wärmer es ist, desto wohler fühlen sie sich. Sie lauern an vielen Orten und warten auf einen Wirt, den sie beißen können. Einige haben Viren in sich, die sie auf den Menschen übertragen.

Vorsichtiges Verhalten kann vor einem Biss schützen. „Man sollte lange Kleidung tragen und sich auf jeden Fall später absuchen“, rät ein Mitarbeiter der Vitalo-Apotheke in Höchstadt. „Zusätzlich können auch Zeckensprays verwendet werden“, meint er. Das Spray würde das Absuchen des eigenen Körpers aber nicht ersetzen.

Wer sich trotzdem eine Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) einfängt, muss im schlimmsten Fall mit einer Gehirnhaut-Entzündung rechnen. Es gibt bei dieser Infektion jedoch die Möglichkeit, sich dagegen impfen zu lassen. Die Johanniter empfehlen, den Impfschutz schon zum Saisonauftakt zu überprüfen.

Einer Borreliose, die zu Gelenk- und Muskelentzündungen führt, kann man vorbeugen, indem man sich regelmäßig auf Zecken untersucht und die Blutsauger zügig entfernt. „Die Erreger sitzen im Magen-Darm-Trakt der Spinnentiere und gelangen 12 bis 24 Stunden nach dem ersten Saugen in die Wunde“, erklären die Johanniter. Außerdem empfehlen sie, die Tiere nicht mit Öl oder Ähnlichem zu ersticken, da sie beim Sterben vermehrt Flüssigkeit absondern und somit das Infektionsrisiko steigt. Am besten greife man sie mit einem Werkzeug zur Zecken-Entfernung, zum Beispiel einer Pinzette, nahe am Kopf und ziehe sie vorsichtig heraus.

Der Mitarbeiter der Vitalo-Apotheke rät dazu, den Zeckenbiss nach dem Entfernen des Tieres zu beobachten. Die Entstehung des „typischen roten Rands“ um die Bissstelle sei ein Anzeichen für Borreliose, in diesem Fall sollte man sofort einen Arzt aufsuchen.

Statt einer Pinzette kann auch eine Zeckenkarte verwendet werden, um die Blutsauger zu entfernen. In der Regionalgeschäftsstelle der Johanniter in Bamberg, Gutenbergstraße 2a, gibt es die Möglichkeit, sich diese gratis abzuholen.