"Fink & Friends" und "Sonus" mit furiosem Jazz

15.10.2018, 17:00 Uhr

© Foto: Max Danhauser

Zu den "Friends" von Thomas Fink zählt auch Schlagzeuger Rainer Groh, ein leidenschaftlicher Percussionist, der das ein oder andere Mal sogar Szenenapplaus erhielt. Und auch Kontrabassist Michael Steffen spielte nicht nur im Trio um Fink, sondern erntete für Solo-Parts reichlich Beifall.

Fink, übrigens Gründungsmitglied der Herzogenauracher Musikinitiative, versteht es genau, seine Mit-Musiker zu dirigieren. Das ist sicher vonnöten, denn der Jazz lebt bekanntlich von Improvisation, also Spontanität und Kreativität. Jazz ist ohnehin viel freier als andere Musik – und wohl kaum woanders geht es so unkommerziell zu wie gerade in dieser Stilrichtung. Trotz seiner über 80 Jahre versprüht der Vollblutmusiker und Kulturpreisträger der Stadt Herzogenaurach Freude auf der Bühne, fast pausenlos ist er am Lächeln und hat sichtlich Spaß bei dem, was er zu Gehör bringt. Gerade diese Stimmung springt auch auf die Gäste über, die zahlreich in das Foyer der Musikinitiative gekommen sind.

"Satin Doll", "Some Day My Prince Will Come" und viele andere Titel spielt das Trio auf der Nutzung. Und eine der beiden Zugaben ist dann "Spotlight", eine Eigenkomposition von Thomas Fink. Er liebt es, alte und bekannte Werke, die nicht unbedingt aus dem Jazz stammen müssen, neu zu interpretieren. Da schimmert auch mal das Thema von "What a Wonderful World" durch, aber eben mit dem neuen Gesicht des Fink’schen Jazz. Danach gibt es mit "Sonus" nicht nur ein weiteres Kind der Musikinitiative, sondern auch die modernere Art dessen, was Fink mit seinen "Friends" zuvor präsentiert hat. Und auch da ist die Stimmung hervorragend.

Man fühle sich geehrt, an einem Abend mit Thomas Fink — einer "nordbayerischen Jazzlegende" — auftreten zu dürfen, sagt Drummer Thomas Dresel. Dresel und seine Kollegen, Holger Matlok (Gitarre), Jürgen Oelschlegel (Bass) und Dominik Bohl (Saxophon), legen sich dann auch mächtig ins Zeug und zeigen ein buntes Programm sämtlicher jazz- und funkähnlicher Varianten: Eben nicht der traditionelle Jazz, sondern eher funkige Musik, so manches Mal ein bisschen rockig und sogar groovig. Moderner und lauter als Fink kommen "Sonus" daher. Die richtige Mischung macht’s — und die scheint in den Augen der teilweise tanzenden Zuhörer gefunden worden zu sein.

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