Frank Bergemann schwänzt den Abschied

3.7.2015, 17:17 Uhr
Frank Bergemann schwänzt den Abschied

© Foto: Ralf Rödel

Nach getaner Arbeit gönnten sich die beiden eine Erfrischung, und zufällig stolperte Volker Schneller, ebenfalls eine Handball-Legende, geradezu über die zwei Experten. Bergemann führte bekanntlich den HCE aus der 2. Liga in die „stärkste Handball-Liga der Welt, und er und sein Team verschafften sich schnell Respekt in der Eliteklasse. Höhepunkt war wohl der Heimsieg über den damaligen Spitzenreiter Rhein-Neckar-Löwen, die am Ende wieder einmal dem THW Kiel den Vortritt lassen mussten.

Aber gegen die schwächeren Teams taten sich die Erlanger schwer und ließen wichtige Punkte liegen. Trotzdem hatten der Frank und seine „Bergemänner“ eine Euphorie entfacht, sodass zu „Heimspielen“ in der Nürnberger Arena zwischen 3000 und 8000 Fans (Kiel) die Spiele sehen wollten. Das Anspruchsdenken und der Druck wuchsen, und als der HCE sich im Keller der Tabelle festsetzte, musste Bergemann gehen.

Viele meinten damals, dass er einen würdigen Abschied verdient gehabt hätte. Den wollen die HCE-Verantwortlichen im Rahmen eines Freundschaftsspiels gegen Kiel am 5. August nachholen, aber Bergemann wird da nicht anwesend sein. Nicht, weil er beleidigt ist, sondern weil er da Urlaub macht, wie er den NN versicherte.

Der „gelernte“ Lehrer – Sport und Biologie – ist nicht nachtragend und glaubt, dass der HCE in der neuen Runde in der 2. Liga ein erstligareifes Team zur Verfügung hat, das mit Horak außerdem einen Weltklassespieler und noch weitere Verstärkungen dazu bekam. Und die Leistungsträger wurden bekanntlich gehalten.

Die über Jahre gewachsene Beziehung konnte auch durch die Entlassung nicht zerstört werden („Ich habe immer eine Beziehung zum Verein“).

Momentan hat Bergemann keinen anderen Verein im Sinn, sondern kümmert sich als Lehrer um den Handball-Nachwuchs am Albert-Schweitzer-Gymnasium und in der Realschule in Erlangen. Dort gibt es einen Handball-Stützpunkt. Bergemann versucht, die Kinder für diesen Sport zu begeistern in einer Neigungsgrupppe und in „Sport nach 1“.

Und wenn er sich dort vielleicht einmal verletzt, dann fährt er wieder zu seinem Freund Joachim nach Herzogenaurach und lässt sich massieren.

 

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