Frost statt Hawaii

31.7.2015, 16:10 Uhr
Frost statt Hawaii

© Foto: söz

Denn beim Ironman Canada in Vancouver, Austragungsort der Olympischen Winterspiele 2010, wollte er eigentlich aufs Treppchen. Doch zu Sundbergs Leidwesen passte sich das Wetter am Renntag „Winterspielen“ an. Der Schwimmstart erfolgte bei gerade einmal 4 Grad Celsius Lufttemperatur. Und es sollte den ganzen Tag über nie wesentlich wärmer werden.

Die 3,8 Kilometer lange Schwimmstrecke bewältige Sundberg ohne größere Probleme und konnte nur wenige Minuten nach der Spitze in einer kleinen Verfolgergruppe aufs Rad steigen. Auf den ersten 65 Kilometern, der mit 2100 Höhenmetern gespickten Radstrecke, lief es für den Herzogenauracher nahezu perfekt. Er überholte Konkurrent um Konkurrent und konnte sich zwischenzeitlich sogar bis auf den zweiten Platz nach vorne schieben, ehe es bitter für ihn wurde.

Auf seiner Facebookseite schildert er seine Erlebnisse wie folgt: „Die Welt des Schmerzes betrat ich dann in der darauf folgenden Abfahrt, die Temperaturen sanken auf gefühlte null Grad. Ich habe keine Ahnung, wie es meine Konkurrenten zum Teil geschafft haben, da ohne Jacke runter zu kommen, aber für mich war das die Hölle (auch mit Windjacke). Ich musste alle 20 Sekunden bremsen, da sich durch mein Zittern das Vorderrad so aufgeschaukelt hat, dass es mich sonst zerlegt hätte.“

Dadurch verlor er acht Minuten allein zwischen km 65 und 93 – und das bergab. Sundberg: „Von da an war ich eigentlich schon durch. Wenn das Rennen an sich nicht so geil wäre, hätte ich wahrscheinlich heute ein DNF (Anmerk. der Red.: Ziel nicht erreicht). Das war mit Abstand das härteste Rennen meiner Laufbahn, ich mache lieber Rennen in Texas bei 50 Grad.“

Auf dem abschließenden Marathon hatte Sundberg lange Problem, seinen Körper wieder richtig auf Temperatur zu bringen. So ging es nur noch darum, das Rennen solide zu Ende zu bringen. Dies ist ihm mit Platz acht auch gelungen. Für die Hawaii-Qualifikation wäre aber ein Platz auf dem Podium nötig gewesen, weswegen Sundberg enttäuscht die Heimreise antrat.

Um das Rennen schnell vergessen zu machen wird der Herzogenauracher bereits in zwei Wochen beim Ironman Japan starten. „Natürlich ist es schade, dass es nicht zu mehr gereicht hat, aber die Kälte und der Regen haben mir zu viel Kraft entzogen. Ich möchte dennoch meine gute Form unter Beweis stellen und hoffe, dass ich in Japan den Sprung auf das Podest schaffe“, so Sundberg.

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