Frust zum Finale

4.3.2015, 14:51 Uhr
Frust zum Finale

© Fotos: Georg Kaczmarek

Frust zum Finale

Personell waren die ESC-Damen erneut geschwächt ins Rennen gegangen, mit 13 Feldspielerinnen und zwei Torhütern war man wie so oft nicht in Bestbesetzung. „Das passt einfach zur gesamten Saison. Ständig fehlten wichtige Spielerinnen wegen Krankheit, Verletzung oder wichtiger Privatangelegenheiten. Eingespielte Reihen gibt es nicht. Dazu kam, das der EV Weiden unsere Jüngste, Jana-Kim Zierock, nicht freigeben konnte, weil sie wegen der Grippewelle in Weiden gebraucht wurde. Sie ist eine Leistungsträgerin auf die wir eigentlich nicht verzichten können“, so Gärtner.

Das Spiel begann wie erwartet, beide Teams ziemlich auf Augenhöhe. Die leichten technischen Vorteile der Gäste machten die Blue Lions mit Kampfgeist wett. Mit einem 0:0 ging es zum Pausentee.

Nach einer deutlichen Kabinenansprache von Coach Jürgen Turnwald waren im Mitteldrittel die Löwinnen wie ausgewechselt. Der Vorwärtsdrang wurde allerdings ziemlich jäh gestoppt, als ERC-Kapitän Sonja Kullmann mit einem Solo in der 24. Minute das 0:1 schoss.

Nun begann die Show der Schiedsrichter. Jede Kleinigkeit, selbst leichteste Berührungen wurden gepfiffen. Ganz besonders im Visier waren die ESC-Verteidigerinnen Melanie Blume (drei mal 2 Minuten) und Melanie Wartha (2+10 Minuten).  Damit war Platz für Sonthofen, das auf 2:0 erhöhte (34.).

Im Schlussdrittel kämpften die Lions zwar, doch die Schiris blieben ihrer Linie treu und zogen nicht nur den Zorn der Spielerinnen auf sich. Auch die Verantwortlichen und die Zuschauer wurden lauter. Selbst die Sonthofenerinnen waren ratlos. Sonja Kullmann: „Man weiß ja gar nicht mehr was man eigentlich darf!“

Flut von Strafen

In Zahlen: Sonthofen 6 + 10, Höchstadt: 8 + 2 mal 10. Unter anderem eine weitere Zehn-Minuten-Strafe für Melanie Wartha, die somit gleich zum Auftakt der neuen Saison gesperrt ist.

Coach Turnwald war verärgert: „Sowas hab ich in 20 Jahren im Eishockey-Geschäft noch nicht erlebt!“ Aber auch mit seinen Damen ging er ins Gericht: „Die Trainingsleistung wird nicht abgerufen, das Selbstvertrauen ist im Spiel total weg. Die Saison ist abgehakt, ab jetzt bereiten wir uns auf die Saison 2015/16 vor.“

Auch für Gärtner ist die Saison abgehakt. „Ich bin froh dass es rum ist. Was für eine Saison!, Mit unglücklichen Niederlagen gestartet, dann noch vor Weihnachten zwei Abgänge und ein Neuzugang. Ende November die Trennung von Trainer Carnecky; im Dezember half Ex-Trainerin Karin Ohainski zwei Wochen aus; auch HEC-Spielertrainer Daniel Jun griff beim Training der Damen ein ebenso meine Jungs aus dem Hobbyteam (Sebastian Fleischmann, Florian Oeser und Christian Glotz).“

Zeitweise musste Gärtner sogar selbst für vier Spiele sein Glück als Coach versuchen. Im Januar konnte er dann Turnwald an Bord holen: „Ab da ging ein Ruck durch die Mannschaft, alle waren wieder voll bei der Sache.“ Der Trainer hatte bereits nach dem Spiel in Königsbrunn verkündet: „Ich mach‘ weiter, mir macht das Freude. Frauen trainieren ist was Besonderes, weil die es wirklich wollen.“

„Ich bin froh dass er bleibt, Jürgen leistet hervorragende Arbeit“, so das Lob vom „Chef“ Gärtner. Die Vorbereitungen auf’s Sommertraining laufen bereits auf Hochtouren. Nach dem Eis geht’s direkt ins Off-Ice-Training! Die Sommerpause wird sehr kurz und Ende August wird das Tempo verschärft, damit das Team fit ist.

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