Für die TS-Handballerinnen zählt nicht nur der Erfolg

25.8.2016, 17:01 Uhr
Für die TS-Handballerinnen zählt nicht nur der Erfolg

© Archivfotos: Ralf Rödel, Edgar Pfrogner

Mit großem Aufwand ist es der Abteilung mit Trainer Hans-Jürgen Kästl gelungen acht Zugänge zu verpflichten, wobei man besonders stolz darauf ist, dass mit Lena Mergner, Martina Ebersberger, Nina Bestle und Tanja Küffner jene vier ehemaligen Stützen der TSH zurück kehrten, die in den vergangenen zwei Jahren in Bayreuth beziehungsweise Regensburg (Bestle) Regionalligaerfahrung gesammelt hatten.

Dass dann auch noch vier talentierte Nachwuchsspielerinnen des HC Erlangen das Kästl-Team verstärken ist ein Beleg für die gute Adresse an der Aurach. Zwar muss die TSH zunächst auf ihre zuletzt bärenstarke Torschützin Alexa Dodan ebenso verzichten wie auf die gerade in Schwung gekommene Nachwuchshoffnung Steffi Mittasch (sie ist aus Studiengründen derzeit unabkömmlich).

Unter den ersten Fünf der Liga?

Dennoch stehen dem Trainer 15 Feldspielerinnen und drei Torhüterinnen zur Verfügung, allerdings mit Einschränkungen: Laut Kästl ist Bestle demnächst vier Wochen ebenfalls aus Studiengründen nicht anwesend, die Französin Carole Mittelheisser, auf der Position von Dodan eigentlich eine feste Größe, ist in diesen Wochen beruflich ständig unterwegs und auf die ihre schwere Knieverletzung auskurierende Vicky Egle muss er voraussichtlich bis Oktober warten. „Wenn alle Akteure des Kaders voll einsatzfähig wären, würde ich uns am Saisonende unter den ersten Fünf der Liga sehen. Da wir aber gleich ein anspruchsvolles Auftakt-Programm haben (Start am 18. September gegen den TSV Ismaning daheim, dann beim Aufsteiger 1. FC Nürnberg und nachfolgend daheim gegen den zweiten Aufsteiger HSG Freising-Neufahrn), müssen wir versuchen bestmöglich in die neue Saison zu finden“, sagen Trainer und Abteilungsleiterin Christine Odemer in einem Gespräch mit unserer Zeitung.

Zuversichtlich macht beide das seit Wochen engagierte Training des Teams, wo man mindestens drei Einheiten beieinander ist und gerade auch das spezielle Athletiktraining mit der für den ESV Regensburg spielenden Diplom- Sportlehrerin Mirela Chirela Negruthiu schon erste Früchte trägt. Inzwischen ist auch die Nachfolge für die bisherige Mannschaftsführerin Katrin Kräck (Laufbahn beendet) getroffen worden. Man hat einen Mannschaftsrat gebildet, der aus Martina Ebersberger, Vicky Egle und Julia Friedl besteht.

Für die Trainer in der Liga und das organisatorische Umfeld gilt es derzeit aber nicht nur die personell veränderten Mannschaften zu Einheiten zu formen, sondern auch die nötigen Vorkehrungen für die neuen Spielregeln zu treffen. Hier nun sind die Kampfgerichte besonders gefordert, wo im Gegensatz zur bisherigen Lösung, als je ein Vertreter beider Mannschaften in der Verantwortung stand, fortan allein der Heimverein zwei mit entsprechender Lizenz versehenen Personen zu stellen hat.

Sie dürften fortan besonders gefordert sein wenn, wie schon bei den Olympischen Spielen beobachtete Einwechslungen eines siebten Feldspielers erfolgen, was rund um die ständige Wechselphase und dem korrekten Betreten des Spielfeldes enorme Aufmerksamkeit erforderlich macht. Für die TSH hat wie bisher Simone Wolframm diese Aufgabe inne, wechselweise unterstützt von Angehörigen der Spielerinnen. Kästl: „Allein mit der siebten Feldspielerin befasse ich mich näher, bedarf es doch zusätzlicher Trainingsarbeit um die Regeln umzusetzen, Zeit die ich eigentlich für andere Dinge benötige.“

Einiges an Konfliktpotenzial

Zudem besitzen diese Regeln gerade in unteren Klassen einiges an Konfliktpotenztial, sind sich Odemer und Kästl einig. Beide erwarten auch eine noch ausgeglichenere Saison als zuletzt, denn mit Winkelhaid und ESV Regensburg II mussten zwei Mannschaften absteigen, die generell gefährdet waren, wohingegen gerade die Aufsteiger Würm- Mitte und der 1. FC Nürnberg traditionell für erfolgreichen Handball stehen.

Als Meisterschaftsfavoriten sieht Kästl den HC Erlangen, schon in dervergangenen Saison als Dritter mit enormem Potential versehen, dazu wie immer die Teams aus Bergtheim und Dachau. „Wir gehen mit einer sehr jungen Mannschaft in die Saison und planen über diese Spielzeit hinaus. Mit Martina Ebersberger im Tor sind wir sicherlich auch heuer schon konstanter was die Ergebnisse anbelangt, doch es zählt nicht allein der Erfolg, sondern wir möchten unsere Freude am Handball auch nach außen vermitteln“, so der Coach. Dem schließt sich Odemer an: „Ich hoffe dass mit guten Leistungen wieder vermehrt Fans in die Halle kommen.“

Dem Saisonauftakt gegen Ismaning ist die nächste Pokalrunde vorgeschaltet, wo sich am 10. September die TSH in Kitzingen in einer Turnierform zuerst den Mainfranken und im Falle des Sieges gegen den Gewinner aus der Begegnung Forchheim gegen den HC Erlangen stellen muss.

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