Gelbe Säcke - vom Winde verweht

18.1.2017, 09:00 Uhr
Gelbe Säcke - vom Winde verweht

© Matthias Kronau

Erst jüngst hat Sturm Egon die Gelben Säcke durch die Luft gewirbelt und an Straßenrändern und in den Vorgärten verteilt. Auf Facebook schrieb dazu beispielsweise Kerstin Gothe: „Vielleicht endlich mal diese hauchdünnen Säcke abschaffen und auf Tonnen wechseln. Die Säcke reißen ja auch ohne Sturm schon beim schiefen Anschauen.“ Petra Zwanziger bestätigte: „Hier flog auch alles durch die Gegend. Ein herzliches Dankeschön an die Herren, sie haben versucht, alles einzusammeln.“ Peter Schmidt-Zinner regte an: „Vielleicht überdenkt man nun mal den Unsinn mit den Gelben Säcken?!?“ Das kommentierte Daniel Rebello: „Sehe ich genauso. Wer will schon diese Säcke. Her mit gelben Tonnen!“

„Ja, ja, diese Diskussion kennen wir“, sagt Hannah Reuter, Pressesprecherin des Landkreises Erlangen-Höchstadt. Im Umweltausschuss werde darüber immer wieder diskutiert. Aber es herrsche stets Konsens darüber, dass man mit den Gelben Säcken viel flexibler sei. Denn eine gelbe Tonne mit 240 Litern Inhalt, die nur einmal im Monat geleert werde, würde für eine Familie mit vier Personen nicht ausreichen. Daher bleibe es im Landkreis bei den Gelben Säcken, auch wenn diese leicht einreißen und bei Wind durch die Gegend fliegen.

Der Gelbe Sack gehe auf einen Grundsatzbeschluss in den 1990er Jahren zurück. Damals hätten sich die zuständigen Gremien für das Duale System und dabei gegen die Tonne und für den Gelben Sack ausgesprochen. „Die Müllentsorgung wird seither alle drei Jahre neu ausgeschrieben“, erläutert Hannah Reuter weiter. Von Anfang an gehe dieser Auftrag an die Firma Hofmann, Büchenbach, die den Restmüll und eben auch die Gelben Säcke im Landkreis abtransportiert.

Im Jahr 2015 wurden im Landkreis Erlangen-Höchstadt 3369 Tonnen Wertstoffe per Gelben Sack eingesammelt, das waren 26,1 Kilo je Einwohner pro Jahr. 2012 waren es 3116 Tonnen, also 24,2 Kilo je Einwohner, wie Norbert Völl, Pressesprecher des Dualen Systems, informiert. Damit liege der Landkreis etwas unter dem Bundesdurchschnitt von 30 Kilo pro Mensch und Jahr.

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