Geordnete Verhältnisse

25.2.2015, 07:56 Uhr
Geordnete Verhältnisse

© Foto: Ralf Rödel

Man habe im Vorfeld intensive Gespräche mit Anwohnern, Eigentümern und Nutzern geführt, sagte Bürgermeister Gerald Brehm. Fast durchgehend sei ein Konsens erzielt worden. Nun gälte es, die Maßnahmen so umzusetzen, dass die Einschränkungen möglichst gering blieben. Im Frühjahr kommenden Jahres sollen die Arbeiten abgeschlossen werden.

Begonnen wird mit der Ringstraße und dem Neubau des Parkplatzes „Vogelseck“. Für diese Maßnahmen präsentierte das Ingenieurbüro Maier bereits Ausführungsplanungen, so dass die Ausschreibungen beginnen können. Wenn die Angebote vorlägen, so Brehm, werde man noch einmal eine Bürgerversammlung einberufen. Denn es stehe beispielsweise noch die Frage der Anwohnerumlage im Raum, hier müsse das Verwaltungsgericht erst eine Stellungnahme abgeben.

Information für die Bürger

Läuft alles nach Plan, können im Juli dieses Jahres die Bagger für das Parkplatzprojekt anrücken, die Hauptstraße würde voraussichtlich Mitte bis Ende August in Angriff genommen. „Wir werden auf jeden Fall Bürger, Anlieger und Geschäftsleute rechtzeitig informieren“, versicherte Brehm.

Für die Innenstadtsanierung fließen Zuschüsse aus der Städtebauförderung. 60 Prozent der anrechenbaren Kosten werden davon abgedeckt. Sie fördert auch die Anbindung des Altenheims an die verkehrsberuhigte Zone, die sich durch die Hauptstraße bis zum neuen Parkplatz Vogelseck ziehen soll.

Das Gesamtkonzept, das Georg Schreiber vom Ingenieurbüro Valentin Maier vorstellte, sieht einen Straßenaufbau ohne Höhenunterschiede vor, der für Rollatoren, Rollstühle oder Kinderwagen kein Hindernis darstellt. In der Ringstraße wird auf der kompletten Länge Asphalt aufgebracht, während die übrigen verkehrsberuhigten Zonen mit gesägtem Pflaster belegt werden sollen.

Der Neubau des Parkplatzes „Vogelseck“ wird als erstes in Angriff genommen. Die Zufahrt soll über die Steinwegstraße erfolgen, auf dem Gelände kann auf der rechten Seite quer, auf der linken Seite längs und im hinteren Bereich wieder quer geparkt werden. Insgesamt entstehen so 23 neue Parkplätze. Eine Verbindung zur Ringstraße, die möglicherweise als Abkürzung missbraucht werden könnte, wird es nicht geben.

Einig war sich das Gremium darin, den ursprünglich auf dem „Vogelseck“-Parkplatzareal vorgesehenen Behindertenparkplatz an die Einmündung der Steinwegstraße zu verlegen. Zwar müsste dafür das vorhandene Pflanzbeet weichen, doch sei dann ein bequemer Ausstieg auf beiden Seiten gewährleistet.

Noch in der Phase der Bauentwurfsplanung sind die Pläne für die Umgestaltung der Hauptstraße. Diese soll als verkehrsberuhigte Zone gestaltet werden, ohne feste Trennung von Fahrbahn und Gehweg. Der aktuelle Entwurf sieht einen Parkstreifen auf der linken Seite vor. Querungsmöglichkeiten werden durch großformatiges Pflaster optisch abgesetzt. Der Platz „Am Graben“ soll die Linie der Straße brechen, neu gepflanzte Bäume Engstellen schaffen, die motorisierte Verkehrsteilnehmer zusätzlich bremsen. Deshalb wurde für das Gesamtkonzept ein Grünplaner mit ins Boot geholt.

„Das ist eine Rennstrecke“, kommentierte SPD-Fraktionssprecher Andreas Hänjes die Pläne und prophezeite, dass die schnurgerade angelegte Straße ohne Wechsel der Parkplatzseite oder Vorbauten geradezu zum schnellen Fahren einlade. „Aus verkehrsrechtlicher Sicht kann sie fast nicht mehr als verkehrsberuhigt bezeichnet werden“, pflichtete ihm Parteigenosse Günter Schulz bei.

Franz Rabl (CSU) machte den Vorschlag, die Parkplätze versetzt anzuordnen. Das koste Platz und Parkplätze, wandte Planer Georg Schreiber ein. Durch die aktuelle Planung seien zehn statt der bisher vorhandenen fünf oder sechs Stellplätze möglich geworden. Auch müsse Geschäftsleuten die Möglichkeit zum Be- und Entladen von Waren gegeben werden.

Bürgermeister Brehm ergänzte, dass durch Sondernutzungsrechte, beispielsweise für die Außenbestuhlung von Gastronomiebetrieben, die Fahrbahn ebenfalls verengt werde. „Die Sondernutzungsrechte vergibt die Stadt, sie kann das mit entsprechenden Auflagen verbinden. Wir wollen ein stimmiges Gesamtbild und wieder mehr Leben auf der Straße“, so Brehm.

Die Vorschläge aus der Diskussion sollen nun in die Planungen für die Hauptstraße eingearbeitet werden.

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