Große Gefühle mit "Samson" in Herzogenaurach

12.11.2018, 10:57 Uhr
Große Gefühle mit

© Foto: Margot Jansen

Unter der Leitung von Ronald Scheuer hat sich der Philharmonische Chor zusammen mit dem Orchester "La Banda" für Georg Friedrich Händels "Samson" entschieden. "Ein epochales Werk", wie die zweite Bürgermeisterin Renate Schroff es formuliert, das im 18. Jahrhundert zu den am meisten aufgeführten Werken dieses Barockkomponisten gehörte.

Das Oratorium in drei Akten erzählt die Leidensgeschichte des Israeliten Samson (Philip Farmand, Tenor), der von seiner Frau Dalila (Cornelia Götz, Sopran) an die Philister verraten wird. Sein Vater Manoah (Julian Orlishausen, Bass) und sein Freund Mikah (Ruth Volpert, Alt) finden in der Gefangenschaft nur noch einen blinden, gebrochenen Mann vor. Voller Schmerz beklagen sie zusammen mit dem Chor der Israeliten das schwere Los ihres einstigen starken Helden.

Gefühlvoll, mit hoher stimmlicher Qualität interpretiert der Chor das Leid Samsons. Die Solisten "erzählen" in Rezitativen den Verlauf des Geschehens und drücken ihre Gefühle in anrührenden Arien aus. So etwa Dalila, als sie vergeblich versucht, ihren Verrat mit einschmeichelnden Versen "Vertrau, o Samson, hör der Liebe Ruf" vergessen zu machen.

Samson fleht, im Götzentempel angelangt, inständig zu Jehova, ihm noch einmal seine alte Stärke zu verleihen. Sein Wunsch wird erhört, er umfasst mit alter Kraft die Säulen, um seine Feinde und sich selbst unter ihnen zu begraben. Der Chor stimmt den ergreifenden Abgesang "Samson, der Held, er ist nicht mehr" an, und das Orchester spielt den weltberühmten Trauermarsch. Ihre historischen Instrumente geben eine Vorstellung davon, wie sich die Musik zur Zeit Händels anhörte. Mit dem Schlusschor endet ein hochdramatischer und mitreißender Konzertabend. Das Publikum bedankt sich mit Standing Ovations für diesen außergewöhnlichen Hörgenuss.

Keine Kommentare