Grüne rüsten sich für Landtagswahlkampf

26.7.2018, 17:21 Uhr
Grüne rüsten sich für Landtagswahlkampf

© Foto: Michael Kappeler/dpa

Der Bericht von Gemeinderat Norbert Maier zur Information des Arbeitskreises "neue Ballsporthalle" fiel recht kritisch aus. Zusammen mit der SPD und den Ballsportvereinen habe man vor Jahren dem Rathaus Dampf gemacht, das Projekt anzugehen und eine Planung zu liefern.

Lange aber gab es "nix auf Papier", so Maier, keine Info aus der Verwaltung, dem Bürgermeister, dem Architekturbüro. Jetzt endlich läge ein Vorentwurf vor, erste Aufträge seien sogar vergeben. Allerdings, so fordern die Grünen, sollten die an verbindliche Termine gebunden sein, ansonsten gäbe es eine Konventionalstrafe.

Darauf aber lasse sich Heinrich Süß nicht ein. Schon jetzt seien die Baukosten auf 4,2 Millionen Euro gestiegen.

Da sich die Planung weiter hinziehe, so Maier – er sitzt zudem im Bau- und Finanzausschuss – werde das Projekt noch teurer werden, sozusagen ein "Weisendorf 2022", ähnlich dem "Stuttgart 2021" sein.

Maier kritisierte auch die "nicht strukturierten AK-Treffen", bei denen mehr über Formales diskutiert worden sei und "geladene AK-Mitglieder überflüssig waren".

Auch zum neuen "Flächennutzungsplan 2035" gab es Kritik. Selbst wenn weiter Flächen für Wohnbau und Gewerbe vonnöten seien, solle man bei aktuell rund 6700 Einwohnern als Ziel maximal 7500 Einwohner ins Auge fassen. "Wir aber werben Flächen für 10 000 Einwohner ein," monierte Maier. Sprecherin Christiane Kolbet konnte über die Sorgen und Wünsche der Reinersdorfer Bürger berichten. Denn die wollen auf keinen Fall, dass das Gewerbegebiet noch näher an sie rückt. Mit schriftlichen Einsprüchen sollten sie ihren Unmut äußern, so der Rat der Grünen. Einer der Ihren, Architekt Ernst Rappold, gab zum ungewollten Flächenfraß jedoch zu bedenken, dass dann eben Verdichtung unumgänglich sei, besonders, wenn Investoren mit im Spiel seien.

Beispiel, so Maier, ist das Gebiet "Windflügel" nahe dem Mühlweiher und Schlosspark. Seit Jahren geht die Diskussion, wie das Gelände genutzt werden könne. Verschiedene Investoren hatten Pläne zur Wohnbebauung vorgestellt, die immer größer wurden. Die Grünen jedenfalls lehnen auch den neuesten Entwurf ab. Ihnen ist die Wohnfläche in dem ruhigen kleinen Wohngebiet zu groß, die geplante Bebauung zu hoch, zudem lehnen sie die Tiefgaragen in Weihernähe ab.

Auch in Nankendorf war man bereits 2015 dagegen, das Gewerbegebiet zu vergrößern bzw. ein neues zu schaffen. Bis heute sei das Bebauungsplanverfahren nicht abgeschlossen, das Projekt offenbar wie Seifenblasen geplatzt. Ergo fordern die Grünen vom Gemeinderat, solche Projekte künftig kritischer zu hinterfragen und nicht dem Druck der Kommune und des Investors zu folgen. Maier wusste auch Positives. Dem schon 2010 von den Grünen geforderten Einzelhandelsgutachten habe 2017 die Mehrheit im Gemeinderat zugestimmt. Es wird nun Richtfaden für die nächsten Jahre sein. Gespannt wartet man auf die August-Sitzung, wenn erneut die Pläne zum Badweiher im Ortszentrum vorgestellt werden.

Vermutlich werden sie von "sehr ökologisch bis hin zum ausgemauerten Karpfenteich" reichen.

Gen Ende stellte Manfred Bachmayer, Kreisvorsitzender der Grünen, sein strukturiertes Wahlkampfkonzept vor. Von Haustür zu Haustür solle man gehen, zu Betonflut und Klimawandel informieren und die "klare grüne Linie zur Natur" deutlich machen. Auch in Form von kleinen grünen Esskastanien-Bäumchen, die man verschenkt hat.

Politische Prominenz wie Cem Özdemir und andere werden erwartet. Der Grünen-Kreisverband Erlangen-Land verzeichnet 145 Mitglieder. Die Neuwahlen zum Vorstand ergaben: Sprecherin: Christine Kolbet, Kassier: Ernst Rappold, Schriftführer: Robert Seubert, Kassenprüfer: Robert Seubert und Norbert Maier

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