Grüne zu StUB-Bürgerbegehren: "Verkehrspolitische Geisterfahrt"

27.11.2014, 08:00 Uhr
Ein neues Bussystem oder die StUB? - Der Streit darum geht weiter.

© Matthias Kronau Ein neues Bussystem oder die StUB? - Der Streit darum geht weiter.

Vor der Kreistagswahl habe es die klare Aussage gegeben, das Projekt bei einer Förderung von 90 Prozent auf den Weg zu bringen, sagen die beiden Politiker. Für Fraktionssprecher Wolfgang Hirschmann handeln die Bürgermeister der Freien Wähler „grob fahrlässig“. Es sei nicht verständlich, gerade jetzt, wo die Rahmenbedingungen der Freien Wähler erfüllt seien, auf die Bremse zu treten.

Nicht aus der Bürgerschaft, aus dem Höchstadter Rathaus komme die Ablehnung der StUB, so ihre Kritik. Das von den Freien Wählern angesprochene Bussystem benötige ebenfalls eigene Trassen, mit wesentlich weniger Zuschuss.

Seine Leistungsfähigkeit sei außerdem begrenzt. Dies sei gutachterlich belegt, so Kreisrat Manfred Bachmayer.

Eine StUB bis Höchstadt und Eckental könne nur auf den Weg gebracht werden, wenn die ersten Äste nach Herzogenaurach und Uttenreuth sich bewährt haben. Nach dem „Prinzip der Freien Wähler“, so Kreisrat Manfred Bachmayer, hätte die erste Eisenbahn in Franken zwischen Nürnberg und Fürth nicht gebaut werden dürfen.

Lebendiges Solidarsystem

„Wir wären niemals auf die Idee gekommen“, so Wolfgang Hirschmann und Manfred Bachmayer übereinstimmend, „dass die Bürgermeister der Freien Wähler die Rolle des Landkreises derart gering schätzen würden.“ Der Landkreis sei ein lebendiges Solidarsystem.

Nicht nur eine Stadtumlandbahn, sondern auch Schulen, Fachakademien und das Kreiskrankenhaus in Höchstadt würden von allen Gemeinden „solidarisch“ mitfinanziert.

Wer dieses Prinzip in Frage stelle, müsse sich fragen lassen, warum der Osten des Landkreises in Zukunft ein defizitäres Kreiskrankenhaus in Höchstadt mitfinanzieren solle. Ein Eckentaler würde sich jedenfalls kaum nach Höchstadt zur Behandlung begeben.

Bezeichnend sei, so Kreisrat Manfred Bachmayer, dass sich die Bürgermeister-Ablehnung der StUB derzeit auf den Landkreiswesten beschränke. Die Bürgermeister im Landkreisosten seien sich bewusst, dass die StUB ein Jahrhundertprojekt für den ganzen Landkreis sei.

Manfred Bachmayer aus Eckental: „Wir gehen davon aus, dass sich Bürgermeisterin Ilse Dölle (Eckental), Bürgermeister Herbert Saft (Kalchreuth) und Bürgermeister Johannes Schalwig (Heroldsberg) nicht vor den ,Anti-StUB-Karren‘ spannen lassen.“ Es sei im Interesse des gesamten Oberlandes, das die StUB auf den Weg gebracht werde.

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