"Guru von Lonnerstadt" beschäftigt jetzt den BGH

3.3.2015, 16:04 Uhr
Der "Guru von Lonnerstadt" wurde vor den Bundesgerichtshof geladen.

© dpa Der "Guru von Lonnerstadt" wurde vor den Bundesgerichtshof geladen.

„Es wird überprüft werden, ob das Urteil Rechtsfehler beinhaltet“, erklärte die Sprecherin weiter. In 95 Prozent der Fälle wird die Entscheidung des BGH noch am selben Tag verkündet – das Ergebnis ist dabei aber völlig offen: So könne das Urteil des Landgerichts Nürnberg-Fürth aufgehoben werden und der Fall an die Vorinstanz zur erneuten Beweisaufnahme zurückgewiesen werden, oder aber der BGH fällt eine eigene Entscheidung.

Der 55-jährige Guru hatte Anfang August 2014 gegen ein Urteil des Landgerichts Nürnberg Fürth Revision eingelegt. Am 4. August 2014 waren der 55-jährige Guru und seine 49-jährige Lebensgefährtin zu jeweils drei Jahren Gefängnis verurteilt worden. Das Nürnberger Gericht sah es als erwiesen an, dass das Paar sich die Misshandlung Schutzbefohlener zu schulden hatte kommen lassen.

Dem unter Mukoviszidose leidenden Sohn der Frau waren in einem Zeitraum von 1999 bis 2002 offensichtlich Medikamente vorenthalten worden. Der damals zwölfjährige war auf 30 Kilo abgemagert, als er schließlich aus der Glaubensgemeinschaft fliehen konnte.

Der Guru ließ in einem Medienbericht bereits durchblicken, dass er mit der vollkommenen Aufhebung des Landgerichtsurteils rechnet.

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