Gymnasium Höchstadt: Sieg mit Multifunktionsroboter & Co.

23.3.2017, 15:14 Uhr
Gymnasium Höchstadt: Sieg mit Multifunktionsroboter & Co.

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Computer statt Schultaschen, ein selbstfahrender Multifunktionsroboter als praktischer Helfer, die Restauration eines Oldtimers, ein in Eigenregie gebauter und betriebener Rennofen oder die Erforschung von Luftringen – die Bandbreite der eingereichten Schulprojekte ist groß. So unterschiedlich die Projekte auch sind, so eint sie jedoch, dass sie alle die Softskills fördern. Die Schülerinnen und Schüler gingen mit großer Neugierde, Eigeninitiative, Kreativität und Teamgeist zu Werke und erhielten spannende Einblicke in eine noch unbekannte Technik und deren weitreichende Möglichkeiten.

Im Rahmen des Wettbewerbs "Innovation Award für Schulen" hat die Schaeffler FAG Stiftung diese besonderen Projekte in MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) ausgezeichnet. Prämiert wurden sechs Schulen aus fünf Städten: Neben Höchstadt auch Coburg, Karlstadt, Münsterschwarzach und Schweinfurt. Bei einer Feierstunde in der Ausbildungswerkstatt von Schaeffler im Gewerbegebiet Schweinfurt-Hafen präsentierten die Schüler ihre Projekte in der "Werkstatt der Ideen" und erhielten als Lohn für ihr Engagement die begehrten Förderpreise zur Schulentwicklung. Insgesamt vergab die Stiftung im Rahmen der schulischen Förderung 2016 Preisgelder in Höhe von 7500 Euro.

Die Schüler der Jahrgangsstufen 7, 9 und 10 des Höchstadter Gymnasiums konnten die Jury voll und ganz überzeugen. In drei Projektgruppen beschäftigten sie sich mit der Entwicklung und dem Bau eines Smart-Desks, mit der Entstehung von Vortex-Ringen und einem selbstfahrenden Multifunktionsroboter.

Beim "Smart-Desk" entwickelten die Schüler einen digitalen Schülerarbeitsplatz auf der Grundlage eines Raspberry Pi Einplatinen-Computers. Dieser neue Arbeitsplatz soll Schüler gezielt auf die Digitalisierung im Alltag vorbereiten und gleichzeitig für eine gesundheitliche Entlastung sorgen, da das Schleppen schwerer Schulbücher wegfällt. Im Idealfall könnte eine komplette Schule mithilfe des Smart-Desk-Prinzips vernetzt werden, so dass jeder Schüler an jedem Arbeitsplatz in der Schule seine persönlichen Daten abrufen könnte. Ein Projekt, das ebenso gesundheitsfördernd wie ökonomisch ist.

Im Projekt "Vortex-Ringe" ging es um die Durchführung von Testreihen, um die Entstehung von Luftringen, die Erforschung ihres Verhaltens unter verschiedenen Bedingungen und das Erklären ihrer Entstehung zu veranschaulichen. Die Physik-Schüler forschten in Zusammenarbeit mit einem Partnerunternehmen der Technischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, um einen direkten Praxisbezug herstellen zu können. Die Schüler bauten mehrere Prototypen aus Regentonnen und lernten auf diese Weise grundlegende Kenntnisse der Strömungslehre kennen.

Der "Selbstfahrende Multifunktionsroboter" wurde als "intelligenter Helfer" gebaut. Es handelt sich um einen Roboter, der sowohl per Handy, Computer oder Fernsteuerung gelenkt werden, aber auch selbstständig fahren kann und mit einem Greifarm auf einem fahrbaren Untersatz ausgestattet ist. Die Schüler der Jahrgangsstufe 10 erwarben während dieses Projekts zahlreiche handwerkliche Fähigkeiten sowie Grundkenntnisse in Elektronik. Gleichzeitig vertieften sie Programmierkenntnisse. Betreut wurden die Projekte von Achim Engelhardt und Klaus Strienz, die sich mit Schulleiter Bernd Lohneiß über den großartigen ersten Platz der Schüler freuen.

"Seit über 30 Jahren fördert die Schaeffler FAG Stiftung Wissenschaft, Forschung und Lehre und versteht sich dabei auch als Motor für die Entwicklung von Potenzialen. Daher ist die Vergabe von Schulpreisen ein wichtiges Instrument in unserem steten Bemühen, junge Menschen frühzeitig für Technik und Naturwissenschaften zu begeistern", sagte Klaus Widmaier, Vorsitzender des Stiftungsvorstands und Leiter Personal Automotive bei Schaeffler, bei der Preisvergabe, die er zusammen mit Werkleiter Dr. Josef Scheller und Uwe Geisel, Ausbildungsleiter am Schaeffler Standort Schweinfurt, vornahm.

Zahlreiche Bewerbungen mit innovativen Projekten waren für den "Innovation Award" eingegangen. Der zweite Preis wurde zweimal vergeben: 1500 Euro gingen an das Johann-Schöner-Gymnasium in Karlstadt für das Projekt "Bau und Betrieb eines Rennofens" sowie an das Egbert-Gymnasium Münsterschwarzach für das gemeinschaftliche Projekt "Oldtimer-Restauration". Den dritten Preis in Höhe von 1000 Euro erhielt das Gymnasium Ernestinum Coburg. 18 Schüler der 10. Jahrgangsstufe sowie Professor Haupt von der Hochschule Coburg mit Assistenten und zwei Studenten fanden sich zu dem Kooperationsprojekt "Bau eines Autokopters" zusammen. Dabei handelt es sich um eine Drohne, die sowohl über Fernsteuerung als auch autonom über GPS-Koordinaten fliegen kann. Sonder- und Anerkennungspreise gingen an zwei Schweinfurter Schulen.

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