Handballfrauen der TSH profitieren von starkem Kader

13.10.2017, 17:58 Uhr

Das Herzogenauracher Team um die Trainer Klaus Watzinger und Mirko Scholten hatte die 19:23-Heimniederlage gegen Kandel bald akzeptiert und auch analysiert. Gerade diese Nachbetrachtung macht den Protagonisten durchaus Mut für die folgenden Aufgaben, denn die ersten 30 Minuten mit der 12:9-Halbzeitführung gehörten zum Besten, was die TSH bislang in eigener Halle ablieferte. Hätte man in dieser Phase nicht vier Torchancen leichtfertig vergeben, die Begegnung wäre zur Halbzeit entschieden gewesen. So konnten die Gäste mit ihrer von zwei etwas überfordert wirkenden unparteiischen geduldeten, rustikalen Herangehensweise (Udo Hermannstädter, Schiedsrichter in der Bayernliga, erkannte bei Betrachtung der Video-Aufzeichnung zwei eindeutige Vergehen, die mit der Roten Karte hätten sanktioniert werden müssen) den jungen Gastgeberinnen nach und nach den Zahn ziehen.

Zwischenzeitlich wurde die Begegnung damit abgehakt, dass es in der dritten Bundesliga anders zur Sache geht als im bayerischen Oberhaus. Eine der Liga angepasste Härte erwartet die Handballmädels auch am Sonntag, wobei der Gegner aus der Nähe von Ludwigsburg spielerische Akzente favorisiert — was der TSH etwas entgegenkommen dürfte. Möglingen zeigte bislang schwankende Leistungen, so gewann man mit 35:21 Toren souverän bei der zweiten Mannschaft von Waiblingen-Korb, während das Team von Trainer Dominic Schaudt beim ESV Regensburg fast die komplette Spielzeit "Chef im Ring" war und unter anderem zur Halbzeit noch 14:9 in Front lag, um in den letzten Minuten doch noch mit 23:26 zu verlieren. Mit hohem Tempospiel sowie spiel- und wurfstarken Rückraumakteurinnen überzeugt Möglingen in der Offensive und kann sich defensiv auf eine variable Abwehr mit Ex-Jugendnationaltorhüterin Jana Bransch verlassen.

Tempospiel eindämmen

TS-Trainer Watzinger sieht mögliche Ansätze für ein gutes Resultat. Es gelte, nicht gleich unter die Räder zu kommen, das Tempospiel von Möglingen einzudämmen und die Bewegungsfreiheit von Rückraumspielerin Geier sowie die der Zweitliga-erfahrenen Stonawski (Rückraum rechts) und Ramirez auf der Mittelposition in Griff zu bekommen. Da man in dieser Spielklasse keine Gegenspielerin vernachlässigen kann, erwartet die Herzogenauracherinnen wieder Schwerstarbeit im Deckungsbereich, die fast immer im Moment des eigenen Ballverlustes beginnt. "Möglingen hat eine ähnliche Spielanlage wie wir, die sie mit größerer Erfahrung und in eigener Halle dominanter umsetzen können. Wegen der Parallelen in der Spielauffassung sollte es uns möglich sein, das Geschehen auf dem Spielfeld etwas besser anzunehmen. Es muss unser Bestreben sein, so lange wie möglich dagegenzuhalten, zumal es nicht den ganz großen Druck gibt wie zuletzt gegen Kandel", so Watzinger.

Dabei musste er zuletzt im Training auf Nina Bestle und Carole Mittelheisser verzichten. Somit wird wohl vorrangig Vicky Egle im Wechsel mit Lisa Neumann die Spielmacher-Position übernehmen.

Auch hier erweist sich der heuer große Kader, mit dem man diese schwere Saison bestehen will, als Vorteil.

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